Düsseldorf: „Fridays gegen Altersarmut“ ist fragwürdig
Auf den ersten Blick ist Altersarmut ein gesellschaftliches Thema, an dem man nicht mehr vorbeikommt. Leider wird Altersarmut von Gruppierungen aufgegriffen, die unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit die Senioren benutzen, die Gesellschaft zu spalten und ihr rechtes Gedankengut zu verbreiten. „Fridays gegen Altersarmut“ wird in vielen Städten propagiert und auch in Düsseldorf wurde am Freitag (24.1.) zu zwei Mahnwachen aufgerufen. Abgehalten wurde nur eine, da die Anmelderin der zweiten Mahnwache sich nicht für rechte Zwecke instrumentalisieren lassen wollte.
Die Bewegung „Fridays for Future“ mobilisiert schon lange nicht mehr nur Jugendliche. Denn sie gehen „für“ eine gute Zukunft für alle auf die Straße. Den Schwung des Erfolgs wollen nun auch die nutzen, die nicht „für“ etwas sind, sondern „gegen“. Gegen Altersarmut.
Dr. Ulrich Wlecke im Rat
In Düsseldorf war der Anmelder der Mahnwache Ulrich Wlecke, ein ehemaliger AfD’ler, aktuell im Stadtrat für die Fraktion Tierschutz/Freie Wähler und bei der Europawahl 2019 Spitzenkandidat der Grauen Panther. Er zeigte sich nach der Mahnwache in einem Facebook-Eintrag zufrieden. Ausdrücklicher Dank ging dabei an die Polizei, die die Veranstaltung gut geschützt habe.
Damit spielte er auf die Menschen an, die sich im Bereich der Liesegangstraße aufhielten und von Wlecke als „politische Gegner“ beschrieben wurden. Es waren deutlich mehr als eigentliche Teilnehmer an der Mahnwache, aber sie zeigten keine Banner oder Fahnen. Jürgen Schuh, Kreissprecher der Bundesvereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), stellte sich direkt vor die Mahnwache und suchte das Gespräch. Denn neben Mitgliedern der Partei Tierschutz/Freie Wähler waren Parteimitglieder der Republikaner und Menschen dabei, die schon bei rechten Demonstrationen gesehen wurden. Dazwischen Teilnehmer, denen es nur um die Altersarmut ging, die sich aber offenbar nicht mit der Gesinnung der anderen Menschen in der Mahnwache auseinandergesetzt hatten.
Ulrich Wlecke kündigte weitere Mahnwachen an: „Beim nächsten Mal wird es besser!“, schrieb er.