Düsseldorfer Stadtgarde und SPD feiern in Sichtweite der Bomben-Sperrzone
Sag zum Abschied ganz laut „Servus!“: Zum dritten und an diesem Ort letzten Mal feierten die Stadtgarde der Landeshauptstadt Düsseldorf und die SPD ihre Familiensitzung. Und skurriler hätte die Gesamtatmosphäre kaum sein können: Während draußen die Lautsprecherwagen die Anwohner aufforderten, wegen einer Bombenentschärfung ihre Wohnung aufzusuchen, wurde im Haus der Jugend an der Lacombletstraße Karneval gefeiert; vom Feinsten.
Kopfüber am Rande der Bombensperrzone: das Tanzpaar der Baesweiler Narrenzunft.
Zur Erinnerung: Wegen der „politischen Umtriebe“ weigerte sich das Comitee Düsseldorfer Caneval, CC, die Stadtgarde als Verein unter ihr Dach aufzunehmen. Kommandant Peter Firmenich kann das nicht verstehen. Denn sowohl er als auch SPD-Chef Andrea Rimkus sind gelernte Elektriker. Da klappt das mit dem Gleichstrom beinahe von selbst.
Polka vor der Bühne: die Stimmung war gut, im Haus der Jugend.
Ohne den offiziellen Segen macht es im „Haus der Jugend“ an der Lacombletstraße ohnehin noch Spaß. Hier sind die roten Korsaren unterwegs. Am Programm mit dem CC-Prinzenpaar, der Gerresheimer Bürgerwehr, Jens Singer, Wolle Schäfer, dem ebenfalls schon traditionellen Besuch der Baesweiler Narrenzunft, den Rheinfanfaren und dem grandiosen Finale der KG Regenbogen merkt kein Mensch im Saal, dass hier Outlaws feiern. Aber so richtig.
Die Sänger der Rheinfanfaren auf der Bühne der SPD-Sitzung.
Sie tun das am Rand der Sperrzone einer Bombenentschärfung auf dem Gelände der ehemaligen Ulmer Höh. Weswegen alle Auftretenden über die Brehmstraße kommen müssen und die Busse der Garden und Gruppen vor der Tür zentimetergenau rangieren. Doch all das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Der Düsseldorfer Ratherr Matthias Herz (Mitte) feierte bei der SPD-Sitzung im Haus der Jugend.
Wie und wo und wann es im nächsten Jahr weitergeht – das steht noch nicht fest. Ort und Uhrzeit werden sich finden. Sicher ist: die Stadtgarde und die SPD planen eine Fortsetzung.