Düsseldorf Tonnengarde Niederkassel: Der neue Tonnenbauer wünscht sich mehr Düsseldorfer Lieder
So ein Eigentor ist schnell gemacht – auf der Karnevalsbühne. Den jüngsten Beleg dafür lieferte der frisch gekürte Tonnenbauer der Tonnengarde Niederkassel, Frank Schürmann. Just in Amt und Würden, richtete er am Samstag (11.1.) das Wort an die Gäste in der Aula des Comenius-Gymnasiums. Er wolle sich dafür einsetzen, dass hier in Düsseldorf nicht dauernd diese Kölschen Songs gesungen würden – sagte Schürmann. Es gebe doch genug Düsseldorfer Karnevalslieder. Und Gruppen. Dafür bekam Schürmann viel Applaus – von denselben Leuten, die sich anschließend bei den Partyhits der Hamburger Maggas amüsierten und zum Abschluss des Abends die Band Tacheles empfing. Aus Köln.
Mit der Kürung des Kinder-Tonnenbauerpaares ging es los: (vl.) Adjutant Joshua Moch, Leon Multhaup, Anna Golak und Adjutantin Helli Maisch.
Bunt hatte die Tonnenbauerkürung unter dem Motto „De Buure fiere“ begonnen. Mit der original Düsseldorfer KG Regenbogen als Eisbrecher dort, wo eigentlich kein Eis zu brechen war. Denn die Niederkasseler verstehen sich auf die gepflegte Sause. Erst bekam das Kindertonnenbauernpaar Leon Multhaup und Anna Gollak die Insignien ihrer Macht auf Zeit.
Routiniert launig: Präsident Karl Hans Danzeglocke führte im groben Sackleinen durchs Programm.
Dann rief Präsident Karl Hans Danzeglocke Frank Schürmann und Brinja Lara Eisenstein auf die Bühne. Die wollen das närrische fortan begeistern – zwischen Jauchetonne und Schweine-Schwänzchen-Essen gibt es in Niederkassel jede Menge jecke Details, die schlicht anders sind als im Rest des Düsseldorfer Karnevalsuniversum. Bis hin zum eigenen Schlachtruf „Trän Drop“, der angeblich aus der munteren Aufforderung entstanden sein soll, eine Katze beim klassischen Tonnenrennen zu überfahren.
Party-Schlager aus Hamburg: die Maggas.
Ja, der Niederkasseler kennt kein Pardon, um ans Ziel zu kommen. Unterstützt wurde die Tonnengarde neben den bereits genannten Künstlern von den Swinging Funfares, Redner John Doyle, der den erkrankten Christian Pape ersetzte, und den sehenswerten Künsten der eigenen Tanzgarden. Das Haus Schumacher sorgte für Häppchen und Alt. Das Gesamtpaket begeisterte die Gäste, unter denen zahlreiche FDP- und CDU-Politiker Oberbürgermeister Thomas Geisel zusahen, wie er seine OB-Orden verteilte, nachdem er sich aus dem Elferrat der parallel laufenden Fortuna-Sitzung davongestohlen hatte.
Oberbürgermeister Thomas Geisel (l.) hatte sich aus dem Elferrat der Fortunasitzung fortgeschlichen und verteilte, unterstütz durch seine Venezia Vera OB-Orden an die Niederkasseler Tonnenbauer. Geschäftsführer Dino Conti Mica (2.v.r.) begleitete die Zeremonie. Tonnenbauer Schürmann hatte kurz zuvor die Umweltspuren kritisiert.