Düsseldorfer Arbeitgeber knausern: Jeder achte Arbeitnehmer bekommt nur den Mindestlohn – so die Gewerkschaft NGG
Jeder achte Vollzeitbeschäftigte in Düsseldorf arbeitet zum absoluten Niedriglohn. Das bedeutet in Zahlen: Trotz 40 Stunden Arbeit pro Woche gibt es nicht mehr als 2203 Euro brutto. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, NGG, hin, die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet hat. NGG-Geschäftsführerin Zayde Torun spricht von einem „Alarmsignal“.
Tausende Menschen hätten Probleme, Monat für Monat finanziell über die Runden zu kommen. „In Bäckereien, Konditoreien, Fastfood-Betrieben, Restaurants und Hotels ist der Anteil von Niedriglohn-Beschäftigten dabei besonders hoch. Hier müssen die Firmen endlich deutlich höhere Löhne zahlen“, fordert Torun. Sie macht Düsseldorfer Hoteliers und Gastronomen dafür verantwortlich, dass von Arbeitsverhältnissen am unteren Rand in Düsseldorf stark steigt.
Tarifbindung missachtet
Viele Arbeitgeber seien aus der Tarifbindung ausgeschert. Dadurch bekomme zum Beispiel ein gelernter Koch statt einem Tariflohn von 12,50 Euro pro Stunde lediglich den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn von 9,19 Euro. NGG-Geschäftsführerin Zayde Torun forderte die Düsseldorfer Arbeitgeber auf, sich an die ausgehandelten Tarife zu halten und „armutsfeste Löhne“ zu bezahlen. Zugleich ermunterte sie die Beschäftigten, in die Gewerkschaften einzutreten. Dort bekämen sie Informationen, auf den Betrieb zugeschnittene Beratung und Rechtsschutz, um ihre tariflichen Ansprüche durchzusetzen.
Hohe Mieten und Lebenshaltungskosten
Das durchschnittliche Vollzeit-Einkommen liege in Düsseldorf laut den Zahlen der Arbeitsagentur bei 3967 Euro brutto im Monat – im Bundesdurchschnitt seien es 3304 Euro. Zugleich liegen aber Mieten und Lebenshaltungskosten in Düsseldorf deutlich über den deutschlandweiten Durchschnittswerten.