Düsseldorf: DGB kritisiert Stagnation beim Thema Azubi-Wohnheime
Wohnraum ist ein schwieriges Thema in der Stadt Düsseldorf, denn er ist knapp und deshalb teuer. Für junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz in Düsseldorf erhalten haben, ist das oft ein riesiges Problem. Deshalb beschloss der Rat der Stadt Düsseldorf bereits im Sommer 2016 dieEinrichtung eines Beirats, der die Errichtung von Auszubildendenwohnheimen begleiten sollte. 16 Wohngemeinschaftsplätze konnten 2018 bezogen werden. Seitdem stagniert das Thema, wie die DGB-Stadtverbandsvorsitzende Sigrid Wolf kritisiert.
Bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende
„Der DGB hat vor vielen Jahren auf die Situation von Auszubildenden hingewiesen, die in Düsseldorf keine bezahlbaren Wohnungen finden und mit anderen Akteuren die Errichtung des Beirates gefordert. Deutlich wurde, dass ein Mangel an freien Flächen besteht und die Möglichkeit der Sanierung und Umnutzung auch nicht immer einfach ist. Kurz- und mittelfristig sind kleine Einheiten entstanden. Insgesamt decken diese aber nicht den Bedarf. Der große Wurf bleibt aus, obwohl städtische Flächen zur Verfügung gestellt werden könnten und auch Betreiber ihre Bereitschaft signalisieren“.
Befürworter gibt es, aber die Umsetzung stagniert
Handwerk, Unternehmen und Landesregierung befürworten Azubi-Wohnheime, doch passiert ist bisher wenig. Der DGB fordert Engagement und Unterstützung bei diesem wichtigen Thema. Eine Variante könnte aus Sicht des DGB die Übernahme von Kontingenten sein.
„Derzeit stagniert der politische Wille und die Umsetzung. Das Warten, dass die Wirtschaft aktiv wird, hindert daran weitere Projekte und Planungen forciert zu verfolgen. Damit werden Standortvorteile vertan und der Ausbildung von Fachkräften entgegengewirkt. Der DGB fordert stärkere Aktivitäten zur Errichtung von Azubi-Wohnungen in der Landeshauptstadt. Die Planung für Azubi-Wohnen für städtische Auszubildende ist ein richtiger und wichtiger Schritt. Aber auch hier ist der Stand unklar und hilft anderen Auszubildenden nicht! Wir bedauern sehr, dass die ersten guten Wege nicht weiter beschritten werden und demokratisch vereinbarte Beiräte ignoriert werden“, erklärt Sigrid Wolf.
Bei der Eröffnung der Azubi-WG’s m Sommer 2018 waren Sigrid Wolf und Burkhard Hintzsche noch zuversichtlich, dass dies erst der Anfang sei
Bedarf ist groß
16 Wohnplätze für Auszubildende wurden im Sommer 2018 in der Dorotheenstraße geschaffen. Stadtdirektor Burkhard Hintsche betonte bei der Einweihung, man sei damit dem gemeinsamen Anliegen der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, der Unternehmerschaft Düsseldorf und des Deutschen Gewerkschaftsbundes nachgekommen, bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zu schaffen. Doch die damals in Aussicht gestellte Planung weiterer Azubi-Unterkünfte in den nächsten vier Jahren auf über 200 Einheiten ist bisher nicht erfolgt. Die Immobilie an der Aldekerkstraße in Heerdt war im Gespräch. Dort wird nun wohl einen neue Gesamtschule errichtet. Beim Neubau an der Lamcombletstraße auf dem Gelände des Hauses der Jugend soll neben einer Kita auch Wohnraum für Azubis entstehen. Das Projekt muss aber noch vom Rat genehmigt werden.