Düsseldorf Vennhausen: Neben Fragen gab es auch Tipps für Geisel beim OB-Dialog
Kaum war der OB-Dialog am Dienstagabend (3.12.) in Vennhausen gestartet, gab es Arbeit für die Mitarbeiter von Oberbürgermeister Thomas Geisel, denn es galt so einiges zu notieren. Die rund 130 Besucher der Veranstaltung hatten nämlich nicht nur Fragen, es gab auch zahlreiche Anregungen, die das Stadtoberhaupt versprach prüfen zu lassen.
Die Zuschauerresonanz war so groß, dass noch Stühle hinzugestellt werden mussten
Das Düsseldorfer Wort des Jahres dürfte „Umweltspur“ heißen und so nahm das Thema Verkehr auch beim 36. OB-Dialog einen großen Teil der Zeit im Saal der Evangelischen Markus Kirchengemeinde am Sandträgerweg ein. Gleich bei der ersten Wortmeldung wurden dem OB zahlreiche Flächen vorgeschlagen, die im Umfeld von Vennhausen als Park & Ride Flächen geeignet seien, so ein Anwohner. Beispielsweise am im Bereich der S-Bahn-Station Eller-Süd, wäre Flächen frei.
Eine andere Besucherin lobte Geisel für die Umweltspur und dass nun endlich hart durchgegriffen würde gegen den Autoverkehr. Eine Kritikerin beschwerte sich, weil sie mit gehandicapten Senioren im Stau stände, diese keine Fahrgemeinschaft bilden könnten und fragte, ob Ausnahmegenehmigungen angedacht seien.
Thomas Geisel erklärte, dass durch die Umweltspuren nun der „Druck im System sei“, durch den viele Beteiligte zum Handeln bewegt werden. Rheinbahn, Stadtverwaltung und Nachbargemeinden würden nun Maßnahmen abstimmen und umsetzen. Menschen die liebgewonnene Gewohnheit von Fahrten mit dem Auto abzugewöhnen, gehe nicht von heute auf morgen. Wenn diejenigen, die auf andere Verkehrsmittel umsteigen können, dies ausprobierten, werde der Stau automatisch für die kleiner, die keine Alternativen zum Auto haben, betonte der OB.
Das Thema Parkplätze würde bei der neuen Mobilitätsgesellschaft sondiert, denn es fehle derzeit der Überblick über die Kapazitäten. Firmenparkplätze seien nachts leer, Anwohnergaragen tagsüber, dafür müsse man intelligente Lösungen finden. Beim Hinweis eines Herrn, den ÖPNV für Pendler kostenfrei zu machen, verwies Geisel auf sein Bestreben ein 365 Euro-Ticket einzuführen.
Auf einen Rundgang im Stadtteil hatte Geisel wegen der Dunkelheit verzichtet, ließ aber zahlreiche Anregungen der Gäste notieren
Zustimmung gab er für den Vorschlag die Lieferverkehre zu optimieren. Dies gelte für die Paketdienste ebenso wie für die Lieferung von Einkäufen, wenn die Menschen mit Bus und Bahn in die Stadt fahren würden und sich nicht damit abschleppen wollten. Einen Seitenhieb gab Geisel in Richtung der Händlergemeinschaft der Kö. In seinen Augen würde die Kö zum Bummeln und Einkaufen noch attraktiver, wenn dort nicht ständig parkplatzsuchende Autos kreisten.
Die Vennhausener ärgern sich über rücksichtslose Raser, die in ihrem Stadtteil beispielsweise den Sandträgerweg nachts als Rennstrecke benutzten. Aber auch der geplante Kreisverkehr an der Gubener Straße wurde nicht von allen positiv gesehen.
Doch es gab nicht nur Verkehrsthemen. Vermehrte Einbrüche, Leerstand von Wohnungen, die Bauverzögerung und Spekulation um das Glasmacherviertel und die marode Schule an der Vennhauser Allee wurden beklagt.
Darüber, dass seine Verwaltung den Erhalt der Fußgängerbrücke abgelehnt hatte, die auf Höhe des Reichenbacher Wegs die Düssel überquert und für viele Kinder eine schnelle Verbindung zu den Kitas und Spielplätzen darstellt, schüttelte das Stadtoberhaupt den Kopf. Das wolle er prüfen lassen. Die Holzbrücke hatte sich im Rahmen der Renaturierung der Düssel als baufällig heraus gestellt und ein Neubau solle 500.000 Euro kosten. Zuviel, wie die zuständigen Stellen beschlossen hatten.