Düsseldorf zeigt Flagge bei der Aktion "Nein zu Gewalt an Frauen!"
Die Dunkelzifferrate ist hoch, aber auch in Düsseldorf gibt es Jahr für Jahr zahlreiche dokumentierte Fälle von Gewalt gegen Frauen. Betroffen sind Opfer aus allen Schichten, denn es ist ein Vorurteil, dass die Täter nur aus bestimmten Milieus kommen. Am 25. November werden auf der ganzen Welt Aktionen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gestartet. In Düsseldorf werden ebenfalls Zeichen gesetzt.
Im vergangenen Jahr wurde die rote Karte gezeigt – auch auf Mützen
Jede dritte Frau in Europa erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt – so eine EU Studie aus dem Jahr 2014. Allein im Jahr 2017 wurden in Deutschland 138.893 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt – 82 Prozent davon sind Frauen, so ein Auszug aus den aktuellen Statistiken des Bundeskriminalamtes. Dabei ist der Bildungsstand der Täter und der Opfer nicht relevant, auch in gut situierten Umgebungen wird Gewalt gegen Frauen ausgeübt. Gerade bei dünnen Wänden in preiswerteren Wohnungen falle Gewalt eher auf, als hinter den dicken Mauern von Villen, erklärt die Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf, Elisabeth Wilfart. Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Gesichter und kann sich in Stalking, Nötigung, schwerer Körperverletzung, Vergewaltigung, Freiheitsberaubung oder Zwangsprostitution zeigen.
Zonta International (ZI) ist ist eine vor 100 Jahren in den USA gegründete Menschenrechtsorganisation, die sich auch in Deutschland gegen GEwalt an Frauen einsatzt, Foto: Zonta International
Aktionen in Düsseldorf
Mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen wird auf den Tag „Gegen Gewalt an Frauen“ hingewiesen.
Der Rheinturm, der Kühlturm in Flingern und der Landtag werden vom 23. bis 25. November orange angestrahlt.
Samstag, 23. November
Die Bäckereien Hinkel und Terbuyken unterstützen die Kampagne. So verwendet ab dem 23. November die Bäckerei Hinkel Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt gegen Frauen kommt uns nicht in die Tüte“. Vor den Filialen Hinkel Hohe Straße 31 und Terbuyken Grafenberger Allee 407 werden am Samstag Brötchentüten mit kleinem Inhalt gegen eine Spende für den Verein Zonta ausgegeben.
Der Landtag Nordrhein-Westfalen beteiligt sich am Samstag und Sonntag an der Aktion „Orange Your City“, zu der die Organisation Zonta International als Zeichen gegen Gewalt an Frauen aufgerufen hat. An beiden Tagen werden auf der LED-Wand vor dem Gebäude sowie auf einer Informations-Stele auf der Rheinseite zwischen 7 und 23 Uhr auf die Aktion hingewiesen.
Montag, 25. November
Lesung: „Nichts, was uns passiert“ mit Bettina Wilpert. Der Roman thematisiert, welchen Einfluss eine Vergewaltigung auf Opfer, Täter und das Umfeld hat und wie eine Gesellschaft mit sexualisierter Gewalt umgeht. 18:30 bis 20:30 Uhr in der Heinrich-Heine-Universität, Hörsaal 3B. Teilnahme für Männer und Frauen möglich, kostenfrei, ohne Anmeldung. Veranstaltung in Kooperation mit der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten der Heinrich-Heine-Universität
Treff für Lesben um 40 und älter: Mittwoch, 27. November 2019. Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat, von 19 bis 22.15 Uhr unter der Leitung von Andrea Rinne. Anmeldung und Information bei Eva Bujny, Frauenberatungsstelle, unter (0211) 68 68 54 und www.frauenberatungsstelle.de. Kosten: 2 – 6 Euro pro Abend. Veranstaltung von der Paritätischen Akademie NRW in Kooperation mit der Frauenberatungsstelle Düsseldorf.
Vortrag des Märchenforschers Heinz Rölleke in der Stadtbücherei Gerresheim, Heyestr. 4, 19:30 Uhr. Dabei wird an die Errichtung des Hexenstein vor 30 Jahren erinnert. Dieser wurde 1989 zur Erinnerung und Mahnung an den letzten Hexenprozess am Niederrhein in Gerresheim am Helena-Curtens-und-Agnes-Olmans-Platz aufgestellt. Der Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten unter stbgerresheim@duesseldorf.de oder telefonisch unter der Rufnummer 0211-8924122.
Dienstag, 26. November
"Neue Wege für gewaltbetroffene Frauen – 24/7 und Frauenhaus.24?!" – Fachtag am Dienstag (26.11., 14 Uhr) im Plenarsaal des Rathauses. Die Tagung wird von der Fachgruppe Häusliche Gewalt des Kriminalpräventiven Rates und dem Düsseldorfer Gleichstellungsbüro organisiert. Eine Teilnahme an der Veranstaltung ist möglich, um Anmeldung wird gebeten unter gleichstellungsbuero@duesseldorf.de.
Ursprung des Internationalen Gedenktages
Der internationale Gedenktag geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet wurden. Der Mut der Mirabal-Schwestern bei ihrem Kampf gegen den Tyrannen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln. Seit 1999 ist der 25. November von den Vereinten Nationen als Gedenktag anerkannt und soll weltweit an die Menschenrechtsverletzungen und gewalttätigen Übergriffe gegen Frauen und Mädchen erinnern. In ganz Deutschland werden als Zeichen Fahnen an öffentlichen Gebäuden gehisst.