Düsseldorf: Gerresheimer Bürgerwehr ernennt vier Stiftsdamen und verleiht Gerricusplaketten
Dieser Abend der Gerresheimer Bürgerwehr galt den neuen „Ongerstötzern“ und zwee neuen „Plakettedrärern“. Runde Tische und ein gesetztes Essen in der Schulaula Am Poth, dem närrischen Epizentrum von Düsseldorf Gerresheim: So gleitet die Traditionsgesellschaft geschickt von festlich-offiziell zu ausgelassen-fröhlich. Wäre Karneval ein Jogginglauf, würde man von Dehnübungen für die Lachmuskeln sprechen. Am Ende waren vier Stiftsdamen für die aktuelle Session gekürt und Margarete und Ernst Fengler trugen stolz die Gerricusplakette.
Die vier neuen Stiftsdamen: (vl.) Andrea Schmitz, Daniela Falkenberg, Stefanie Kamp-Knorren und Kathrin Oelschläger.
Inoffiziell hatten sie ihren Ehrentitel schon längst weg: „Margaretes Anpackerinnen“, das sind Daniela Falkenberg, Stefanie Kamp-Knorren, Kathrin Oelschläger und Andrea Schmitz. Die vier Damen engagieren sich intensiv für Gerresheim. Sie setzen sich für den katholischen Kindergarten ein, für den Kleinkinder Gottesdienst in St. Margareta, sitzen im Vorstand der Bürgerstiftung Gerricus, unterstützen bei der Integration von Flüchtlingen und – das ist längst nicht die komplette Liste. In der Session2019/20 werden die vier Musketierinnen als Stiftdamen der Gerresheimer Bürgerwehr Gutes tun.
Engagement
Während der erste Vorsitzende der Gerresheimer Bürgerwehr, René Falkenberg, und Sitzungspräsident Stefan Friedel den neuen Stiftsdamen ihre stattlichen Urkunden auf der Bühne überreichten, schauten Margarete und Ernst Fengler aufmerksam zu. Eine knappe Stunde später standen sie im Mittelpunkt. Der evangelische Pfarrer im Ruhestand und seine Ehefrau erhielten mit der Gerricusplakette eine der höchsten Auszeichnungen der Gerresheimer Bürgerwehr. Damit eherte die Gesellschaft das große soziale Engagement der beiden – das weit über berufliche Maß hinausgeht.
Jugendarbeit
Das wilde Jahr 1968 war gerade einmal drei Jahre her, als Erst Fengler seinen Dienst als Pfarrer in der evangelischen Gemeinde Gerresheim antrat. 1971 waren die Konfessionen noch strikt getrennt. Doch mit viel Einsatz, vor allem in der Jugendarbeit des Stadtteils kam auch eine Annäherung der Konfessionen zu Stande. Zugleich engagierte sich der Heimatvertriebe Fengler für die Tschechoslowakei, wofür er 2017 vom Synodalrat der Evengelischen Kirche der Böhmischen Brüder in Prag ausgezeichnet wurde. Fenglers zentraler Leitsatz lautet: „Der Mensch stand und steht immer Mittelpunkt.“
Ehrenamt
Margarete Fengler war von Anfang an mehr als „die Frau an seiner Seite“. Sie gründete Anfang der 1970er Jahre eine Gruppe, die sich um Patienten des Landeskrankenhauses kümmerte. Und schuf ERIK – Essen reichen im Krankenhaus. 2015 wurde Margarete Fengler für ihren Einsatz von der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet.
Die Monheimer Altstadtfunken tanzten bei der Gerresheimer Bürgerwehr.
Nun die Gerricusplakette tragen zu dürfen, bedeutet beiden eine Menge. Denn mit voller Überzeugung sagen sie „Gerresheim ist unsere Heimat“. Nach den festlichen Ehrungen kam mit den Monheimer Altstadtfunken, Kai und Kai und der wie immer gefeierten Tanzeinlage der „Gerresheimer Dreamboys“ der Karneval in die Schulaula am Poth.