Düsseldorfer Feuerwehr übt Hochinfektionstransport mit Frankfurter Kollegen
Eine Einsatzübung der Feuerwehr über die Landesgrenzen hinaus startete am Donnerstagmorgen (14.11.). Die Simulation eines Hochinfektionstransports (HIT) war in der Übung erforderlich, da ein infektiöser Patient aus der Sonderisolierstation des Universitätsklinikum Frankfurt am Main aus Kapazitätsgründen in die Düsseldorfer Uni verlegt werden musste. Über 40 Einsatzkräfte trainierten damit die länderübergreifende Zusammenarbeit, bei der auch die Polizei den gesamten Transportweg absicherte.
Beim Anziehen der Gebläsefilteranzuege unterstützen die Einsatzkräfte der Feuerwehr Duesseldorf gegenseitig
Hochinfektionstransporte üben die Rettungskräfte in Düsseldorf regelmäßig. Wichtig ist dabei die reibungslose Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche. So gab es auch schon Simulatione gemeinsam mit dem Flughafen. Im Übungsszenario am Donnerstag arbeiteten die Gesundheitsämter der Städte Düsseldorf und Frankfurt, der Feuerwehr Düsseldorf, der Polizei Düsseldorf und die Universitätskliniken der Landeshauptstadt NRW und der Mainmetropole zusammen. Es galt einen Patienten von der Sonderisolierstation der Uni Frankfurt nach Düsseldorf zu überführen. In Düsseldorf stehen drei Betten für Patienten mit lebensbedrohlichen Infektionen rund um die Uhr zur Verfügung, welche nur besonders isoliert behandelt werden können. "Es ist die einzige Station dieser Art in Nordrhein-Westfalen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Dieter Häussinger, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie. "Die Sonderisolierstation ist neben NRW auch für die Behandlung von Patienten aus Luxemburg und Belgien zuständig."
Patient, Notarzt und Notfallsanitäter im Infektionsrettungswagen
Doch der Transport erforderte nicht nur den Einsatz eines speziellen Krankenwagen. Durch das hohe Infektionsrisiko mussten die Rettungswagen von der Polizei eskortiert werden. Der Konvoi bestand aus sechs Rettungsdienst- und Feuerwehrfahrzeugen sowie 14 Einsatzkräften. Nach gut zwei Dritteln der Strecke erfolgte ein simulierter Personalwechsel, bei dem unter realistischen Bedingungen das Personal aus dem Infektionsrettungswagen ausgeschleust, dekonterminiert und durch andere Einsatzkräfte ausgetauscht wurde. Dies geschah auf dem Gelände der Feuerwehr Lohmar. Nach Ankunft des Konvois gegen 18 Uhr in Düsseldorf, wurde der Patient in die Sonderisolierstation der Universitätsklinik Düsseldorf gebracht. Nach 11 Stunden und rund 460 Kilometern Fahrtstrecke war damit die Übung beendet.
Bevor der Infektionstrupp ausgezogen werden kann, muss der Gebläsefilteranzug desinfiziert werden
Die gewonnenen Erfahrungen werden nun ausgewertet und fließen in zukünftige Hochinfektionstransporte ein. "Für alle Beteiligten sind solche Übungen sehr wichtig. Tatsächlich kommen diese Transporte selten vor. Die Schnittstellen und Abstimmungen müssen daher immer wieder geübt werden. Nur so ist sichergestellt, dass im Einsatzfall die Zusammenarbeit funktioniert. Mit dem erstmaligen Transport eines Patienten aus einer anderen Sonderisolierstation erweitern wir unsere Kompetenz in diesem hoch spezialisierten Bereich," betonte David von der Lieth, Chef der Düsseldorfer Feuerwehr.
Mehrfach im Jahr probt die Uniklinik Düsseldorf und die Feuerwehr Düsseldorf in kleineren Übungen die internen Arbeitsabläufe zur Patientenübergabe in der Sonderisolierstation. "In der heutigen Großübung steht daher die Erprobung eines mehrstündigen Transportes und den damit verbundenen Personalwechsel im Mittelpunkt", schildert Bernd Braun von der Feuerwehr Düsseldorf, der die Übung zusammen mit den anderen beteiligten Organisationen geplant hat.
Fotos: Stadt Düsseldorf, Feuerwehr