90:89 – ART Giants Düsseldorf gewinnen nach irrer Aufholjagd
Was für ein Herzschlagfinale. Am siebten Spieltag der BARMER 2.Basketball Bundesliga ProB (Samstag, 2.11.) haben es die ART Giants Düsseldorf durch Kampf und Wille geschafft die vierte Niederlage in Folge zu verhindern. Gegen die Iserlohn Kangaroos gab es nach einem hochspannenden letzten Viertel einen 90:89-Sieg.
Lennard Schild gegen Malte Schwarz
In den ersten Minuten des Spiels zeigten die ART Giants warum die Gegner sie durchaus auf dem Zettel haben sollten. Das Team von Jonas Jönke erwischte gute erste Minuten, in denen sie sich durch ihre Physis unterm Korb die ersten Punkte sicherten. Als die Gäste aus Iserlohn besser ins Spiel fanden, verloren die Giants an Schlagkraft und gerieten schnell im Rückstand (8:12). Jönke reagierte und brachte Lennard Schild, Deion Giddins und Sebastian Kehr auf den Court. Die neuen Kräfte brachten frischen Wind und belebten das eigene Spiel. Zum Ende des ersten Viertels ließ das Spiel alle Möglichkeiten offen – 17:17.
Kein Mittel gegen Chris Frazier
Das zweite Viertel begann so gar nicht nach den Vorstellungen der Düsseldorfer Fans in der Comenius-Halle. Die Kangaroos schalteten zwei Gänge hoch und legten in den ersten zwei Minuten einen 7:0-Lauf hin (17:24). „In der Mitte des Spiels haben wir irgendwann unsere Physis verloren und somit wichtige Zweikämpfe hergegeben“, erklärte der 18-jährige Giants-Spieler Lennard Schild den Einbruch im zweiten Viertel. Probleme hatten die Düsseldorfer vor allem mit dem starken Aufbauspieler Chris Frazier (25 Punkte), der konsequent sein Spiel aufzog.
Alexander Möller siegt am Korb gegen Jozo Brkic
Daneben war sein 2,11 Meter großer Mitspieler Jozo Brkic (13 Punkte) ein wichtiger Faktor, weil er durch seine körperliche Präsenz vor allem Alexander Möller und Dainius Zvinklys das Leben schwer machte. Die Kangaroos hatten zu viele Freiheiten auf den Außenpositionen und konnten sich zwischenzeitlich mit 15 Punkten absetzen – 25:40. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt daran gezweifelt, dass wir das Spiel noch gewinnen können“, betonte Youngster Schild. Mit einem starken Defensiv-Rebound brachte Faton Jetullahi den Ball in die gefährliche Zone und bediente den freigelaufenen Möller. Der Center nutzte seinen Freiraum und punktete für die Giants. Die Düsseldorfer steigerten sich zum Ende der ersten Halbzeit und verkürzten den Abstand auf acht Punkte – 37:45.
Chris Frazier meinte es auch im dritten Viertel nicht gut mit den Rheinländern. Der treffsichere Shooting Guard bot sich überall an und hatte immer ein Auge für seine freistehenden Mitspieler – 41:56. Die Zuschauer spürten, dass ihr Team Unterstützung brauchte und feuerten die Giants bis zur Schlussminute lautstark an. Von den Fans getragen machten die Rheinländer in den letzten Minuten vor dem entscheidenden vierten Viertel Boden gut und verkürzten den Rückstand wieder auf neun Punkte – 60:69.
Dainius Zvinklys kann von Dennis Teucher in der Schlußphase nicht gestoppt werden
Herzschlagfinale mit Happy End
Das Team um Kapitän Sebastian Kehr schwor sich ein und ging motiviert in die letzten zehn Minuten. Quadre Lollis brachte sich und seine Jungs mit drei Punkten zum Viertelstart in Schlagdistanz – 63:69. Die Giants wirkten plötzlich wie ausgewechselt und zeigten sich in der eigenen Defense deutlich agiler und zugriffsstärker. Die Stimmung in der Halle kochte und es hielt niemanden mehr auf den Sitzen. Als die Düsseldorfer bis auf drei Punkte ran gekommen waren, foulte Jetullahi unsportlich an der Mittellinie, um einen Fast Break der Kangaroos zu unterbinden. Die Gäste nutzten ihre Freiwürfe und stellten den Vorsprung kurze Zeit später wieder auf zehn Punkte. Das beeindruckte die Giants jedoch nicht. Die Physis, die irgendwo im zweiten Viertel abhandengekommen schien, war in den entscheidenden Minuten zurück. Möller, Schild und Brady Rose brachten ihr Team wieder auf Kurs und schafften eineinhalb Minuten vor dem Ende den Ausgleich – 86:86. Der Aufsteiger wollte den vierten Saisonsieg unbedingt und drehte das Spiel 15 Sekunden vor Ende durch vier Punkte von Zvinklys – 90:89.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit viel besser verteidigt und haben vor allem den letzten Angriff von Iserlohn konzentriert zu Ende gebracht“, freute sich Jönke über die Leistungssteigerung seines Teams. Zwar hatten die Kangaroos mit ihrem letzten Spielzug die Möglichkeit das Ding noch zu drehen, doch sie spielten nur einen schlampigen Pass in Richtung Elijah Allen. Der Iserlohner musste den Wurf aus ungünstiger Position nehmen und scheiterte mit seinem Versuch an der starken Düsseldorfer Defense. „Wir haben uns gesteigert, haben den Kangaroos ihre Stärken genommen und somit ihr Spiel zerstört“, erklärte Schild den knappen Erfolg. Sein Trainer war dank des Sieges sichtlich erleichtert: „Wenn du das Spiel mit einem Punkt Differenz gewinnst, ist alles gut. Wenn du mit einem Punkt verlierst, dann ist alles schlecht. So ist das eben im Sport. Wir sind einfach froh, dass wir wieder in der Erfolgsspur sind.“
Die Spieler nach dem Spiel: Dainius Zvinklys, Faton Jetullahi und Brady Rose beim Abklatschen
Viel Zeit zum Jubeln bleibt den Giganten allerdings nicht. Bereits am kommenden Sonntag (10.11., 16 Uhr) müssen die Düsseldorfer im Auswärtsspiel nach Sandersdorf und treffen dort auf die BSW Sixers.
Punkte ART Giants: Jetullahi (9), Rose (28), Zvinklys (16), Lollis (7), Helmhold (n.e.), Möller (15), Schild (8), Kehr, Wilkins (3) und Giddens (4).
Fotos: Norbert Schulz