Düsseldorf Großeinsatz: Mehr als 1000 Polizisten plus 1000 Ordner begleiten das Hochrisikospiel der Fortuna gegen den 1. FC Köln
Seit Donnerstagnachmittag (31.10.) gelten verschärfte Regeln rund um die Düsseldorfer Arena. Bereits drei Tage vor dem Hochrisiko-Spiel der Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Köln (Anstoß: Sonntag, 3.11., 15.30 Uhr) wurde der Wachdienst verstärkt. Viele Türen sind verschlossen. Schon lange im Voraus sollen Eindringlinge abgewehrt werden. Mit deutlich mehr als 1000 Polizeikräften aus ganz Nordrhein-Westfalen und weiteren 1000 Ordnern, zumeist von privaten Wachdiensten, sollen die Fans der beiden Bundesligavereine vor, während und nach dem Keller-Derby auf Distanz gehalten werden. Fußballfans sollten am Sonntag möglichst um 13.30 Uhr am Stadion sein. Denn der Einlass wird deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als gewöhnlich.
Einsatzleiter Dietmar Henning (l.) und Fortna Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Hochrisikospiel am Sonntag.
Der Leitende Polizeidirektor Dietmar Henning verantwortet im Düsseldorfer Polizeipräsidium die Gefahrenabwehr – und diesen Einsatz am Rande des Bundesligaspiels. Seit der bislang letzten Partie der Kölner in Düsseldorf gilt die höchste Alarmstufe. Im Jahr 2013 versuchten rund 1000 Gewalttäter aus der Domstadt, die Einlasskontrolle zu überrennen. Henning will mit seinen Kräften sorgen, dass das nicht wieder vorkommt.
Frühe Anreise
Das ist die Planung: Bereits ab zehn Uhr sollen die Kölner Fans in Zügen am Flughafen Fernbahnhof ankommen – in regulären Regional- und in Sonderzügen. Sie werden aus Köln von Wachleuten begleitet. In Bussen rollen die Fans direkt zum Stadion. Dort werden die eigentlich breiten und offenen Einlassbereiche so umgestaltet, dass die Fans nacheinander zu Karten- und Personenkontrolle gelangen. Im Stadion selber werden die Blocks rings um die Kölner Gäste leer bleiben – als Pufferzone, in der Ordner und Polizeihundertschaften für Ruhe und Distanz sorgen. Das kostet 3100 Eintrittskarten in dem nun mit 51.500 Zuschauern ausverkauften Haus.
Alkoholverbot
Alkohol ist am Sonntag im Stadion verboten. Falls sich Schläger aus beiden Lagern dennoch versuchen sollten, sich einander zu nähern – zum Beispiel über die rundherum laufende Galerie – werde man notfalls die Brandschutzwände herunterlassen, sagte Fortuna Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck. Die Fortuna, der 1. FC Köln und die Polizei versichern, dass sie eng zusammenzuarbeiten, damit das Duell Düsseldorf gegen Köln ausschließlich auf dem Rasen ausgetragen wird.
Gefärder-Ansprache
20 bis 35 bekannte Fußball-Gewalttäter hätten bereits eine Gefährder-Ansprache bekommen, sagte Einsatzleiter Dietmar Henning. Manche erhielten obendrein Betretungsverbote für Gebiete rund um die Fußballarena, einige sogar für das gesamte Düsseldorfer Stadtgebiet. Sie müssen sich Fernhalten. Die gegenseitigen Droh-Posts in den sozialen Netzwerken – auch in geschlossenen Benutzergruppen – würden von Ermittlern aufmerksam beobachtet.
Soll nicht vorkommen: Bengalos im Fanblock.
Das gilt für beide Seiten. Längst wissen die Beamten, dass sich die Ultras der Fortuna am Sonntag um 11 Uhr an ihrem Stammlokal „Kastanie“ treffen wollen. Und in Zusammenarbeit mit Fans sei man darauf eingestellt, dass sich kurzzeitig andere Konfliktorte ergeben könnten, heißt es. Ob wirklich an alles gedacht wurde, werden die Einsatzkräfte am späten Sonntagbend wissen. Wenn das Spiel seit Stunden vorüber ist – und alle wieder zu sind. Die echten Fußballs und die Gewalttäter auf beiden Seiten.