Düsseldorf RhineCleanUp: Mehr als 1800 Helfer ziehen rund acht Tonnen Müll aus Wiesen und Gebüsch am Rheinufer
Auf den Rheinwiesen unterhalb des Restaurants Schnellenburg war‘s ein rostiger Grill. An der Theodor-Heuss-Brücke zogen Helfer zwei weiße Plastikstühle aus dem Gebüsch. Im Kiesbett vor den Oberkasseler Rheinwiesen lagen zwar explodierte, aber zum Teil noch mit Schwarzpulver gefüllte Feuerwehrkörper, die an die Düsseldorfer Polizei und Feuerwehr zur Entsorgung übergebe wurden. Hinzu kamen viele hundert Müllsäcke, gefüllt mit Kippen, Splittern, Unrat. Knapp acht Tonnen Müll klaubten mehr als 1800 Helferinnen und Helfer beim zweiten Düsseldorfer RhineCleanUp aus der Natur.
Mehr als 1800 Helferinnen und Helfer schnappten sich am Samstag in Düsseldorf die Mülltüten und zogen los.
Die gute Nachricht: Die Düsseldorfer waren Teil eines weit größeren Bildes. Von der Quelle bis zur Mündung des Rheins haben am Samstag (14.9.) 187 Gruppen und 108 Rheinanlieger-Kommunen teilgenommen. Das ist eine deutliche Steigerung: Im vergangenen Jahr waren es nur rund 80 Gruppen in 59 Kommunen. 20.000 Menschen machten sich für den RhineCleanUp auf den Weg; das ist doppelt so viel wie 2018. Und die Müllmenge lag laut einer ersten Bilanz bei rund 170 Tonnen, das ist in Relation zu 2018 (100 Tonnen) etwas weniger – aber ein Erfolg für mehr Nachhaltigkeit am Strom. Der Müll war in diesem Jahr wesentlich kleinteiliger.
Müll als Reizthema
Zurück nach Düsseldorf, wo den ganzen Sommer über immer wieder Gruppen und Firmen unterwegs waren, um Müll einzusammeln. Das Fazit der RhineCleanUp-Organisatoren lautet: Die deutliche Zunahme der Aktiven zeige, dass die Themen „Müllbeseitigung und Müllvermeidung“ immer größere Kreise der Gesellschaft erreichten.
Im Vergleich zum Vorjahr war der Müll am Düsseldorfer Rheinufer kleinteiliger – sagen die Organisatoren in ihrer ersten Bilanz.
"Ein persönliches Zeichen setzen"
Düsseldorfs langjährigster Fürsprecher für ein sauberes Stadtbild, Ingo Lentz kommentierte den vollen Einsatz zwischen Urdenbach und Kalkum so: „Vor zwölf Monaten war es noch schwierig, die Menschen zu motivieren, den Müll anderer wegzuräumen. Das ist anders geworden. Die Bereitschaft, ein persönliches Zeichen zu setzen, ist größer geworden.“
2020 sollen Nebenflüsse hinzukommen
Promoter Joachim Umbach ergänzte: „Wir sind nicht traurig, in diesem Jahr weniger Müll gefunden zu haben als noch vor einem Jahr. 170 Tonnen Müll, die weniger in den Weltmeeren landen, sind auch ausreichend. Und: Das aktuelle Ergebnis zeigt, dass die Menschen unser Signal verstanden haben: Man darf die Natur nicht vermüllen! Das ist doch höchst erfreulich."
Und Thomas de Groote vom Team RhineCleanUp blickte bereit vcoraus in das nächste Jahr: „Die Vermüllung der Ufer ist nicht nur ein Problem des Rheins. Die Anwohner der Nebenflüsse müssen ebenfalls sensibilisiert werden. Wer ein sauberes Rheinufer fordert, muss auch saubere Nebenflüsse wollen.“
2020 will der RhineCleanUp die Nebenflüsse Ruhr, Mosel, Main, Neckar und Aare ins Saubermachen einbeziehen.
15 Meter lang und täuschend echt: Ein Pottwal strandete auf den Rheinwiesen vor Düsseldorf Oberkassel. Als Mahnung, den Plastikmüll zu reduzieren.
Was Plastikmüll in den Meeren anrichtet, war auf den Düsseldorf Oberkasseler Rheinwiesen hautnah zu erleben. Ein 15 Meter langes Pottwal-Modell lag als weithin Mahnung dort. Andrea und Wilfried Steffen, die Gründer von Pottwale e.V. hatten die Walstrandung als Kunstaktion initiiert – gemeinsam mit Künstlern aus den Niederlanden. Die Aktion zog den ganzen Samstagüber Neugierige ins Deichvorland. Und hat einen ersten HHintergrund: „Erst vor kurzem sind zwei tote Pottwale angeschwemmt worden, die nachweislich dfaran gestorben sind, dass sie Plastikmüll für Nahrung hielten“, sagte Andrea Steffen.