Düsseldorf: „Bleib Am Boden“ – fordert Fridays für Future
Die Aktivisten von Fridays for Future hatten sich das Ende der Ferien für ihren Protest am Düsseldorfer Flughafen ausgesucht. Über 200 Teilnehmer aus Düsseldorf und der Umgebung traten am Freitag (23.8.) an, um die Fluggäste zu informieren, welche Folgen der Flugverkehr und besonders die innerdeutschen Flüge für die Umwelt haben. Nach einem Demonstrationszug vom Fernbahnhof zum Terminal veranschaulichten die meist jungen Teilnehmer die drohende Gefahr der Klimakatastrophe mit einem „Die In“, bei dem sie sich wie tot in die Abflugshalle legten.
Mit Flyern wurde über die Aktion informiert
Die Fridays for Future-Gruppe geht seit acht Monaten in Düsseldorf Woche für Woche auf die Straße und solidarisiert sich so mit vielen anderen Orstverbänden mit den Zielen von Greta Thunberg. Am Freitag organisierten die Düsseldorfer Gruppe gemeinsam mit den Aktivisten von Niederrhein-Wupper eine Aktion unter dem Motto „Bleib Am Boden“ am Düsseldorfer Flughafen. Vom Flughafen Fernbahnhof aus machten sich über 200 Demonstranten auf den Weg zum Terminal. Die Organisatoren hatten auf größere Resonanz gehofft und 1000 Demonstranten angemeldet. Doch so durften alle Teilnehmer zum Flashmob „Die In“ in die Abflugshalle, denn der Flughafen hatte die Zahl der Demonstranten für diese Aktion auf 300 beschränkt.
Lukas Mielczarek bei der Auftaktkundgebung
Schon auf dem Weg zum Terminal verteilten die Aktivisten Flyer, mit denen sie ihre Aktion erklärten. In klaren Worten wurde darauf beschrieben, wie viel CO2 durch den Flugverkehr erzeugt wird und dass die Menschen zusätzlich durch Fluglärm geschädigt werden. Lukas Mielczarek und seine Mitstreiter riefen nicht nur Parolen. Sie hatten präzise ausgearbeitet, welche Schadstoffe bei der Verbrennung von Flug-Kerosin entstehen, denn es wird nicht nur CO2 erzeugt. Dabei wird keine Steuer auf Kerosin erhoben, was nun versucht wird mit Hilfe einer Petition zu ändern. Der Handel mit CO2-Zertifikaten versuche der Schädlichkeit einen positives Image zu verschaffen, doch dabei werden lediglich die innereuropäischen Flüge berücksichtigt.
Mit dem Eisbär wurde für die Petition gegen Steuerfreiheit von Kerosin geworben
Die Friday for Futures fordern die schnelle Entwicklung von neuen Techniken und alternativen Verkehrsmitteln. Realität sei aber, dass ein innerdeutscher Flug oft preiswerter ist als die gleiche Strecke mit dem Zug zu fahren. Die Regierungsstandorte Berlin und Bonn, bzw. in Europa Straßburg und Brüssel, erzeugten eine enorme Reisetätigkeit auf kurzen Distanzen, was dringend geändert werden müsse, fordern die Aktivisten. Dabei dürfe nicht die Ausrede verwendet werden, andere Länder würden auch nichts unternehmen. Deutschland müsse Vorreiter im Klimaschutz werden, wünschten sich die Demonstranten.
Die Aktion am Düsseldorfer Flughafen wurde bewusst auf das Ferienende gelegt, um die Reisenden nicht auf ihrem Weg in den Urlaub zu beeinträchtigen. Doch bei ihrer Rückkehr versuchten die Aktivisten mit ihren Flyern und Gesprächen das Bewusstsein der Fluggäste zu sensibilisieren, vielleicht beim nächsten Urlaub ein anderes Verkehrsmittel zu wählen. Ein Awareness-Team (Bewusstsein) kümmerte sich am Rande der Demonstration um mögliche Konflikte oder Menschen, die sich durch die Veranstaltung gestört fühlten. Die Friday for Future vermittelt nicht nur wichtige Inhalte, sie überzeugten am Freitag erneut durch gute Organisation und disziplinierte Abläufe.