Düsseldorf: Im Paul-Gerlach-Haus gibt es fleißige Bienen
Das Paul-Gerlach-Haus der AWO Vita gGmbH ist ein Dauerwohnheim für Menschen mit psychischen Behinderungen. Tiere gehören dort zur Therapie und neben zwei Hunden und Kaninchen gibt es nun fleißige Bienen, die den Bewohnern im nächsten Jahr die erste eigenen Honigernte bescheren. Versorgt werden die Honigproduzenten von einem Bienen-Team, zu dem zwei Mitarbeiter und einige Bewohner gehören.
Ein Teil des Bienen Team: (v.l.) Alexander Hässner (Dipl. Sozialarbeiter), Helmut Damaschke, Adham Dalgamoni (Krankenpfleger) und Markus Böhme
AWO-Mitarbeiter Adham Dalgamoni ist gelernter Krankenpfleger mit einem brummenden und summenden Hobby: die Imkerei. Gemeinsam mit seinem Kollegen Alexander Hässler hat er einen Imkerkurs absolviert und damit die Grundlage für das neue Ergotherapie-Projekt gelegt. Denn danach konnte der erste Bienenstock im Garten der Einrichtung am Büllenkothenweg in Eller einziehen. Mittlerweile ist ein zweiter Stock dazu gekommen. Die Boxen für die beiden Bienenstöcke wurden in den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung hergestellt. Das Holz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft und in den Boxen gibt es Naturholzrahmen, in denen die Bienen ihre Naturwaben bauen können.
Markus Böhme und Helmut Damaschke wohnen seit fünf Jahren in der Einrichtung der AWO Vita und arbeiten begeistert beim Bienen-Projekt mit. Das ganze Team achtet auf die Einhaltung der strengen ökologischen Grundsätze, was wichtiger ist als eine maximale Honigernte. Die erste Ernte wird es im Frühjahr 2020 geben und dann ist Handarbeit gefragt. Denn der Honig wird nicht mechanisch aus den Waben geschleudert, sondern per Hand gestampft und dann mehrfach gefiltert und abgefüllt. Auf den leckeren Honig freuen sich auch die anderen Bewohner der Einrichtung – pro Bienenstock können das bis zu 40 Kilogramm sein. Doch bis dahin gehen die Bienen in die Winterpause.
Bei der Realisierung des Bienen-Projekts hat die Henkel-Stiftung finanziell unterstützt.
Das Paul-Gerlach-Haus der AWO VITA gGmbH
Das Wohnheim wendet sich vor allem an Menschen mit chronischen Krankheitsverläufen, bei denen eine Langzeitunterbringung in einer psychiatrischen Klinik als einzige Alternative erscheint. Es dient der Enthospitalisierung im Sinne des Landschaftsverbandes Rheinland.
Durch die Unterbringung im Paul-Gerlach-Haus eröffnen sich für psychisch behinderte Menschen neue Lebensräume. Sie haben den Rückhalt einer schützenden Einrichtung. Dies ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern eigene Ziele zu formulieren und ihre Fähigkeiten zu erkennen. Dabei werden sie professionell unterstützt und lernen möglichst selbstständig und selbstbestimmt ihr Leben zu meistern.
Fotos: AWO Düsseldorf