Neue Jobs in Düsseldorf oft nur befristet
42,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen im vergangenen Jahr in Düsseldorf waren befristet, teilt der DGB Region Düsseldorf – Bergisch Land mit. Bei Vertragen im Bereich Erziehung und Unterricht lag der Anteil sogar bei 77 Prozent.
Besonders betroffen sind bei Befristungen Beschäftigte unter 25 Jahren (56,8 Prozent) und bei Tätigkeiten im Helferbereich (56,5 Prozent) ausüben. Dass die Befristung von Arbeitsverträgen zur Normalität wird, zeigt, dass selbst Fachkräfte zu fast 39 Prozent keinen unbefristeten Vertrag mehr bekommen.
Der Gewerkschaftsbund kritisiert, dass den befristeten Mitarbeitern die Möglichkeit genommen wird, ihr Leben in allen Lebensbereichen langfristig zu planen. Wer eine Familie gründen oder eine Wohnung mieten möchte – bzw. den Kauf einer Immobilie plant, kann dies nicht tun, wenn ihm der Auslauf der Befristung und damit die Arbeitslosigkeit droht. Knapp 80 Prozent der befristeten Verträge in Deutschland haben eine Laufzeit von unter zwei Jahren (Quelle: Statistisches Bundesamt 2017). Für ausländische Beschäftigte kann eine Befristung nach mehreren Jahren Aufenthalt darüber entscheiden, ob sie auf Dauer in Deutschland bleiben können oder nicht. Eine Befragung des DGB Index gute Arbeit ergab, dass Zukunftssorgen bei befristet Beschäftigten deutlich weiter verbreitet sind als bei unbefristeten.
„Wir können es nicht hinnehmen, dass immer mehr Beschäftigte Angst um ihre Arbeit und ihre Zukunft haben müssen. Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag vereinbart, den Missbrauch von jahrelangen Kettenbefristungen und von Befristungen ohne Sachgrund abzuschaffen. Nach der parlamentarischen Sommerpause müssen endlich Taten folgen. Denn ,,Gute Arbeit‘‘ heißt auch unbefristete Arbeit mit Perspektiven!“, so die Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes Düsseldorf Sigrid Wolf.