Düsseldorf: Leitung der Bädergesellschaft soll personell verstärkt werden
Der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft beschäftigte sich am Mittwoch (7.8.) in einer Sondersitzung mit den personellen Konsequenzen nach der dreimaligen Räumung des Rheinbades in Düsseldorf Stockum. Die Vorwürfe gegen Bäderchef Roland Kettler waren am Dienstag erneut durch die Medien gegangen, als es hieß, das Video der Rheinbadereignisse vom 26. Juli sei gelöscht worden. Nun soll die Geschäftsführung personell verstärkt werden. Kettler soll einen Geschäftsführer übergeordnet oder an die Seite gestellt bekommen. Zugleich wird Verstärkung für die Kommunikation und die Personalabteiolung gesucht.
Sitzung ohne Video
Es war dem Vernehmen nach eine vier Stunden lange Sitzung, an deren ersten Teil Bäderchef Roland Kettler und Oberbürgermeister Thomas Geisel teilnahmen. Das Video gab es nicht zu sehen. Die rechtliche Bewertung der Video-Aufzeichung war eindeutig, da sie aus Datenschutzgründen nicht länger als 72 Stunden gespeichert werden darf, wenn die Polizei nicht Bedarf an weiteren Ermittlungen hat. Da die Polizei das Video nicht für Ermittlungen benötigte, wurde es gelöscht.
So konnten die Aufsichtsratsmitglieder, die das Video in der Sondersitzung am 29. Juli nicht gesehen hatten, sich nur erzählen lassen, was zu sehen war. Offenbar kam man überein, dass die Räumung des Bades hätte verhindert werden können.
Der Neubau zahlreicher Bäder ist ein enormer Kraftakt – auch für Roland Kettler
Personelle Konequenzen
Der zweite Teil der Sitzung, bei dem es um personelle Konsequenzen ging, wurde ohne Roland Kettler abgehalten. Denn es ging um die Bewertung seiner Arbeit. Bei der Führung seiner Mitarbeiter und seiner Kommunikation sah das Gremium Defizite. Kettlers Qualifikation im Bereich Bauen und Technik wird geschätzt und daher soll er dies weiter verantworten. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der Bädergesellschaft zur sofortigen Unterstützung geeignetes Personal für Sicherheit und Kommunikation zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus soll umgehend eine Person für die Geschäftsführung gesucht werden.
Dass die Kommunikation der Bädergesellschaft dringend optimiert werden muss, zeigten die fehlenden offiziellen Stellungsnahmen im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung. Peter Schwabe als Vorsitzender war nicht zu sprechen und die Pressestellen der Bädergesellschaft und der Stadt wollten oder konnten nichts sagen. Lediglich einzelne Aufsichtsratsmitglieder gaben Informationen weiter.
Wolfgang Scheffler sitz im Aufsichtsrat der Bädergesellschaft, Foto: Grüne Düsseldorf
Kommentar von Bürgermeister Scheffler
Wolfgang Scheffler, Grüner Ratsherr und Bürgermeister, hatte in der vergangenen Woche die außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrates beantragt. Nach der Sitzung kommentierte er: "Es ist offensichtlich, dass die Bädergesellschaft insbesondere in der Kommunikation und in der Unterstützung und Führung ihrer Mitarbeiter*innen überfordert ist. Eine personelle Änderung oder Ergänzung in der Geschäftsführung ist dringend nötig. Die Beschlüsse des Aufsichtsrats gehen daher in die richtige Richtung. Aus unserer Sicht verantwortet Herr Kettler die Sanierungen und Neubauten der Düsseldorfer Bäder erfolgreich. Die letzten Wochen haben aber gezeigt, dass er in der Personalführung und in der Kommunikation überfordert ist. Trotz Unterstützung und Beratung von anderen Stellen waren seine Reaktionen nicht ausreichend.“
Der Grüne Bürgermeister fordert eine zügige Umsetzung der Ordnungs- und Sicherheitsmaßnahmen und empfiehlt bei den neuen Stelleninhabern auf sozialarbeiterische Kompetenzen zu achten.