Düsseldorf: Kleine Zigarettenkippen – große Umweltverschmutzung
Viele Raucher schnippen sie gedankenlos weg, vielen ist nicht bewusst wie viel Gift in so einer Zigarettenkippe steckt. Eine Kippe reicht aus, um 40 Liter sauberes Grundwasser zu verunreinigen. Für eine saubere Stadt und zur Schärfung des Bewusstseins der Raucher hat die RhineCleanUp-Initiative die Aktion „Rheinkippen“ organisiert. Am Freitag, 9. August, soll die Düsseldorfer Innenstadt zur kippenfreien Zone werden.
Grosse Abfallstücke sieht man schnell, doch auch kleine Kippen sind eine große Gefahr für die Umwelt – offenbar wissen das viele Raucher nicht
Es ist eine gigantische Umweltverschmutzung, die durch die Überreste von Zigaretten entsteht, denn die Kippen sind sehr giftig. Die Initiative RhineCleanUp schätzt, dass täglich bis zu einer Million Zigarettenkippen auf Düsseldorfs Bürgersteigen, Straßen und Wiesen landen. Wissenschaftlich erwiesen ist, dass eine Kippe rund 40 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen kann. Vielen Rauchern ist immer noch nicht bewusst, was ihre sorglos weggeschnipsten Kippen bedeuten. Pro Kippe landen durchschnittlich zwei bis sechs Milligramm Nikotin in der Umwelt. Bereits 0,5 Milligramm werden von der EU als gefährlich eingestuft. Während der Raucher sich mit der Zigarette nur selber schädigt, verseucht die Kippe mit ihrem Nikotin, aber auch den darin enthaltenen Spuren von Arsen, Kupfer, Blei und noch hunderte andere Chemikalien, nachhaltig die Umwelt. Regen wäscht die Gifte aus und so gelangen sie ins Wasser und die Erde.
Schon bei RhineCleanUp 2018 wurden Kippen gesammelt
„Auf diese enorme Belastung der Umwelt wollen wir aufmerksam machen. Es geht um Bewusstseinsbildung. Wer weiß, wie giftig die Kippen sind, wird sie demnächst nicht mehr achtlos wegwerfen“, erläutert Ingo Lentz von RhineCleanUp.
Rheinkippen am 9. August
Die Aktion startet am Freitag, 9. August, um 10 Uhr in der Düsseldorfer Innenstadt auf dem Heinrich Heine Platz. Am Stand vom RhineCleanUp gibt es neben Information auch Sammelbehälter für Kippen. Mit kleinen Eimern ausgerüstet sammeln Freiwillige in der Innenstadt auf den Wegen, Bürgersteigen, Plätzen, Parks und am Rhein Zigarettenkippen. Das Ergebnis der Sammlung wird ab 13 Uhr in einer großen tranparenten 1,50 Meter hohen Röhre gesammelt.
An der Aktion beteiligen sich zahlreiche Düsseldorfer Initiativen, die auch den RhineCleanUp tragen. Mit dabei ist auch Victoria Blocksdorf, die mit ihrem Team regelmäßig die giftigen Zigarettenrückstände sammelt. Sie betont, dass bis zu 4000 schädliche Stoffe in einer Zigarettenkippe zu finden sind: „Sie machen die kleinen Zigarettenreste zu Sondermüll, der keineswegs harmlos ist.“
Das RhineCleanUp-Team lädt alle Düsseldorfer ein, sich an der Aktion zu beteiligen. Kleine Sammeleimer gibt es am Infostand am Heinrich Heine-Platz. „Fehlende Aschenbecher sind keine Ausrede für weggeworfene Zigarettenstummel“, betont Ingo Lentz. Das Team RhineCleanUp bietet dafür eine Lösung an: Taschenaschenbecher, die nach einer Idee des Kölners Mario Merella aus recycelten Kippen hergestellt wurden.
Warmlaufen für das große RhineCleanUp
Die Aktion „Rheinkippen“ will für das Großereignis RhineCleanUp am 14. September werben. Wie bei der erfolgreichen Reinigung in 2018, soll das Rheinufer von der Quelle bis zur Mündung vom Müll befreit werden. Schon 80 Städte entlang des Rheins haben ihre Teilnahme zugesagt und weitere werden folgen. Ingo Lentz rechnet mit 20.000 bis 30.000 Teilnehmern in 100 Kommunen.
Kippen sammelten die Mitarbeiter der Postcode Lotterie bereits beiim Dreck weg Tag im April
Gefördert und unterstützt wird „Rheinkippen“ und das „RhineCleanUp“ von der Deutschen Postcode Lotterie, die gerne Umweltschutzprojekte fördern. Neben der finanziellen Unterstützung nehmen die Mitarbeiter auch selber die Mülltüten in die Hand und sammeln mit.
Mit einem besonderen Objekt wird Andrea Steffen aus Düsseldorf am 14. September mit dem Verein „Pottwale“ am RheinCleanUp-Tag teilnehmen. Mit einem originalgroßen Kunst-Pottwal auf der Oberkasseler Rheinwiese wollen sie auf die schlechten Lebensbedingungen für Pottwale hinweisen, sie zunehmend unter dem Plastikmüll in den Meeren leiden. Informationen dazu gibt es ebenfalls am Freitag am Rheinkippen-Infostand.