Düsseldorf: Die heldenhafte Stadt im Südpark
Für die rund 350 Kinder ist die Zeit im Düsseldörfchen fast vorbei. Seit dem 15. Juli haben die Kinder die Wiese im Südpark übernommen und ihre eigene Stadt gebaut. Das Motto in diesem Jahr ist „heldenhafte Stadt“ und das beflügelte die Bewohner zu besonderen Taten, bei denen die Stadtverwaltung vom großen Düsseldorf neidisch werden dürfte. Eine Bahnstrecke wurde gebaut, die Kinderrechte mit Kunst am Bau dargestellt, Baugenehmigungen erteilt, ein Dorf errichtet und das ganze ohne Verschuldung.
Ein kunstvoller Turm ziert die Heldenstadt – hier hatte auch einer der Betreuer Spaß am Bau
Morgens gegen 9 Uhr wird es lebendig im Düsseldorfchen: Die Bewohner reisen an und holen sich als erstes ihr Tagesbändchen, damit die Betreuer wissen, wie viele Kinder da sind. Anschließend geht es geschäftig weiter. Für Bürgermeister Felix, der sich auch bei der Wiederwahl zur zweiten Amtszeit bewährt hat, und seinem Vize Ole warten die Regierungsgeschäfte. Nun sind Wahlversprechen einzulösen und am Donnerstag wurde das von ihm versprochene Fußballturnier organisiert. Andere hämmern die letzten Nägel und die Heldenstadt, die in diesem Jahr sehr konzentriert auf einer Fläche entstanden ist. Das soll keine Parallele zur Wohnungsnot im großen Düsseldorf sein, hatte aber durchaus wirtschaftliche Gründe. Denn für Einzelbauten musste der junge Bauherr(in) 120 Düssel-Euros bezahlen. Integrierte er/sie das Haus in den Gemeinschaftsbau und schaffte öffentlichen Zutritt, durfte bereits für 40 Düssel-Euros gebaut werden.
Pizza aus dem selbstgebauten Lehmofen
So lernen die Kinder mit Spiel und Spaß Produktion, Dienstleistungen, Konsum und eine Bank zur Verwaltung des Geldes gehört natürlich auch dazu. In 18 Werkstätten können sich die Kinder noch bis Freitag (2.8) engagieren, wenn sie mögen jeden Tag in einer anderen. Statt des Bauernhofs ist in diesem Jahr ein Abenteuer-Camp entstanden. Hier wird selber Nahrung produziert und am Mittwochmittag (31.7.) brutzelte im selbstgebauten Lehmbackofen eine leckere Pizza. Quer durch die Heldenstadt fährt die Heldenbahn auf eigens verlegten Gleisen. Wer noch Heldenausstattung braucht, kann sich diese in der Erfinderwerkstatt anfertigen lassen.
Eine Bahnverbindung von Genehmigung bis Eröffnung – im Düsseldorfchen dauerte das keine zwei Wochen
Rund zwei Lastwagen voll Holz wurden für die Baumaßnahmen im Düsseldörfchen 2019 extra von einem Sägewerk im Sauerland geordert. Keine preiswerte Angelegenheit, doch in diesem Jahr sponserte der Verein Sterntaler die Baumaterialien. Und nicht nur diese, auch die T-Shirts, die vom Mode-Team aufwendig bedruckt wurden, und die Düsseldörfchen-Geldscheine finanzierte der Verein. Mit über 7000 Euro engagierten sich die Sterntaler. Da eines der Sterntaler-Projekte Erste-Hilfe-Kurse für Grundschüler sind, gab es zum ersten Mal im Düsseldörfchen einen Schnell-Kurs für die Kinder. Die Teilnahme wurden in ihrem Pass bestätigt, wie auch die anderen Qualifikationen aus den Werkstätten.
Frank Himmelmann leitet den von den Sterntalern initierten Erste-Hilfe-Kurs
Wenn am Freitagnachmittag das große Abschlussfest gelaufen ist und die Bewohner wieder in das große Düsseldorf umsiedeln, ist für die rund 60 Betreuer noch nicht Schluss. Bereits am Freitagabend werden die ersten Materialien ins Lager gefahren und Stände abgebaut. Am Wochenende erfolgt dann der Rückbau der Heldenstadt und Anfang nächsten Woche ist das Düsseldörfchen 2019 Geschichte.
Eindrücke aus der Heldenstadt
Täglich werden verschiedene Programmpunkte angeboten
Das Rathaus mit Bürgerbüro – Warteschlangen gab es keine!
In der Erfinderwerkstatt war viel zu tun
Das Fußballturnier des Bürgermeisters
Zur Themenwoche Kinderrechte entstand ein Kunstwerk, das auch beim Weltkindertag am 15. Septmeber am Rhein ausgestellt wird
Freies Leben im Abenteuercamp
Andreas Paul Stieber ließ sich beim Erste Hilfe Kurs verarzten
Im Pass wurde die Teilnahme dokumentiert
Der Vorstand der Sterntaler besuchte am Mittwoch das Düsseldorfchen
Die Düsseldorf-Euros
Zum Verkauf durften nur Dinge angeboten werden, die zumindest weiterverarbeitet wurden – wie hier die Süßigkeitenspieße