Düsseldorfer Kirmes endet mit Rekord – so friedlich war es noch nie!
Die Rekordbesucherzahl hat die größte Kirmes am Rhein knapp verpasst, da durch ein Unwetter am in der Regel besucherstärksten Samstag (20.7.) für über drei Stunden keine Gäste auf den Platz durften. Doch die übrigen Tage ließen Schützen, Schausteller, Polizei und Rettungskräfte strahlen: 3,9 Millionen Besucher genossen den Rummel. Einen Rekord stellte der durchweg friedliche Verlauf dar – Polizei und Rettungskräfte berichteten von nur wenigen Vorfällen.
Unwetter trübte kurz die Stimmung
Die Unwetterwarnung am Samstag machte einen neuen Besucherrekord zunichte. Denn das Sicherheitskonzept ließ keine Alternativen, als der Deutsche Wetterdienst für den Nachmittag eine Gewitterfront über Düsseldorf ankündigte. So hieß es dann um 15.30 Uhr aus den Lautsprechern auf dem Platz „Bitte verlassen Sie das Gelände“. Dem kamen die Besucher nach und da die Rheinbahn schnell auf die Situation reagierte, war der Abtransport problemlos. Als es dann um 19 Uhr grünes Licht vom Wetterdienst für die Wiedereröffnung gab, strömte die Gäste zurück auf den Platz.
Das angeküdigte Gewitter verlief glimpfllich, doch der Platz musste am Samstagnachmittag aus Sicherheitsgründen geräumt werden
Schausteller und Brauereien zufrieden
Neben den Schaustellern freuten sich die Wirte der Festzelte über viele Besucher während der zehn Kirmestage. Karl-Heinz Gatzweiler, Chef der Brauerei Schlüssel, hatte in ein gutes Programm in seinem Zelt investiert und die Gäste dankten es ihm. Es war so voll wie noch nie und die Erwartungen des Brauers wurden übertroffen. Bei den anderen Brauereien gab es ein ähnliches Bild.
In vielen Festzelten wurde ein buntes Programm geboten, dass die Besucher gerne annahmen
Kirmesarchitekt Thomas König hatte viele neue Attraktionen nach Düsseldorf auf die Kirmes geholt und darauf geachtet, dass das Angebot familienfreundlich war. Sein Konzept ging auf und viele der Schausteller zeigten sich äußerst zufrieden mit den Besucherzahlen.
Schützenchef Lothar Inden betonte, dass die ehrenamtliche Organisation eines Festes in dieser Größenordnung in Deutschland einmalig sei. Er dankte den vielen Beteiligten und erwähnte dabei besonders den Einsatz der vielen Verkehrskadetten. Die jungen Leute hätten eine ausgezeichnete Arbeit geleistet.
Viele neue Attraktionen waren unter den Fahrgeschäften
Sicherheits- und Rettungskräfte
Zufrieden waren auch Polizei, Feuerwehr, Rheinbahn und Ordnungsdienst mit dem Verlauf der größten Kirmes am Rhein. Für alle war es ein Kraftakt, bei dem viel zusätzliches Personal eingesetzt wurde. Doch das stetig angepasste Sicherheitskonzept habe sich erneut bewährt, betonten alle. Das Fazit ist durchweg friedlich und die Straftaten bewegten sich auf einem historisch niedrigen Niveau, berichtete Markus Niesczery, Pressesprecher der Düsseldorf Polizei. Lediglich 15 Körperverletzungen (2018: 29), 17 Taschendiebstähle (2018: 18), 97 Platzverweise (2018: 122), 51 Gefährderansprachen (2018: 49), 100 abgeschleppte Fahrzeuge (2018:200) und bislang kein angezeigtes Sexualdelikt (2018:5) gab es im Verlauf der zehn Tage. Was bei fast vier Millionen Besuchern sehr wenig sei. Am ersten Kirmeswochenende hatte die Polizei noch Bedenken, da sich viele der Straftaten an den ersten drei Tagen ereigneten und damit eine ungute Prognose ergaben. Doch große Präsenz der Einsatzkräfte und frühzeitige Ansprachen potentieller Störenfriede hätten die Situation im Verlauf geklärt. Das DRK hatte mit 386 medizinischen Hilfeleistungen deutlich weniger zu tun als im Vorjahr mit 783 Einsätzen. Das lag an den deutlich angenehmeren Temperaturen in diesem Jahr.
Große Präsenz der Sicherheitskräfte und frühzeitiges Einschreiten hatten Erfolg
Verkehr
Die Feuertaufe hat die neu gestaltete Haltestelle Luegplatz bestanden. Der neue Hochbahnsteig hatte für die Kirmes zusätzliche Treppen erhalten und Rheinbahnmitarbeiter kümmerten sich um die gleichmäßige Verteilung der Fahrgäste. Rund 85 Prozent der Kirmesbesucher reiste mit den Stadtbahnen zum Luegplatz, mit den Shuttlebussen vom Messeparkplatz oder mit Rheinbahnbussen an.
Offenbar haben die Besucher mittlerweile eingesehen, dass die Anfahrt mit dem eigenen Fahrzeug mehr Probleme als Komfort schafft. Die Zahl der Pkw im Umfeld der Kirmes reduzierte nach Angaben der Polizei von 47.000 im Jahr 2018 auf 24.000 in diesem Jahr.