Düsseldorf Schwimmbäder: Erneuter Polizeieinsatz im Stockumer Rheinbad, lange Warteschlange am Bad in Niederheid
Auch am Sonntag (30.6.) soll das Rheinbad in Düsseldorf Stockum von der Polizei geräumt worden sein – wie bereits am Tag zuvor. Das berichten Badegäste und mehrere Medien. Die Leitstelle der Düsseldorfer Polizei bestätigte den Vorgang an sich, verwies aber für Details auf die Pressestelle, die erst wieder am Montag (1.7.) besetzt ist. Verantwortliche der Städtischen Bädergesellschaft tauchten ab und waren für Statements nicht erreichbar.
Ruhe im Freibad Lörick – vor dem Ansturm des Publikums.
Zum einen erging der Notruf am Sonntagabend gegen 18.50 Uhr – also zeitnah zum offiziellen Schließungstermin des Rheinbads (20 Uhr). Zum anderen soll es im Kern eine Schlägerei unter einer Handvoll von Jugendlichen gegeben haben – um die sich 150 weitere Badegäste geschart haben sollen. Zeugen berichten, der Polizeieinsatz am Sonntag soll eine Stunde gedauert haben. Wieder fuhren zahlreiche Streifenwagen vor.
Proteste soll es am Sonntag auch am Hallenbad in Düsseldorf Niederheid gegeben haben. Zeitweise wurde niemand hineingelassen. Der Grund dort: Überfüllung.
Zwischen dem Bädermarketing und der Ist-Situation der Bäder in Düsseldorf klafft eine Lücke.
Aktuell gibt es in Düsseldorf einen Engpass bei den Freibädern. Die Becken in Düsseldorf Benrath und das Allwetterbad in Flingern sind wegen Bauarbeiten komplett geschlossen. Lediglich im Rheinbad (Kapazität: rund 9000 Badegäste), im Freibad Düsseldorf Lörick (maximal rund 10.000 Badegäste) und am Unterbacher See können Besucher derzeit Abkühlung finden.
Aus dem Herrn der Düsseldorfer Bäder wurde ein Herr der vielen Baustellen: Bäderchef Roland Kettler ist derzeit im Um- und Neubau-Modus.
Im Rheinbad ist das Personal offenbar so knapp kalkuliert, dass das Hallenbad zugunsten des Freibades schließen musste. Die Zahl der Aufsichten sei auf zehn Personen verdoppelt worden, heißt es. Zu wenig Personal? Braucht es zusätzlich Security? Offenbar glaubten die Bademeister am Ende der Schwimmzeit am Sonntag, der Lage nicht Herr werden zu können und riefen erneut Streifenwagen zur Hilfe. Am Samstag (29.6.) hatte es im Rheinbad einen Großeinsatz gegeben, weil laut Augenzeugenberichten rund 400 Jugendliche randalierten und gegen Bademeister und auch gegen die Polizei vorgingen. Auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, dass unter anderem ein Hochsitz für die Badeaufsicht aus Metall in das Schwimmbecken geworfen wurde.
Schotten dicht – in Niederheid
In Düsseldorf Niederheid bildete sich am Sonntag (30.6.) nach Berichten empörter Kunden am Nachmittag eine mehr als 100 Meter lange Warteschlange vor der Kasse. Nur sobald Badegäste das Hallenbad mit einem kleinen Außenbereich verließen, wurde eine gleiche Anzahl neuer Kunden hineingelassen, berichteten empörte Kunden der Redaktion von report-D.