Düsseldorf: 50 Jahre Stonewall – Was hat sich getan in der lesbischen und schwulen Community?
Vor 50 Jahren gaben die gewalttätigen Konflikte zwischen LSBTIQ (lesbisch, schwul, bi, trans*, inter und queer) Menschen und der Polizei in der New Yorker Szene-Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street den Anstoß zu offenen Protest. Seitdem wehren sich LSBTIQ’s offen gegen Diskriminierung und Anfeindungen. Vor 25 Jahren wurden dann der homofeindlichen Paragrafen 175 Strafgesetzbuch abgeschafft. Was sich in den vergangenen 50 Jahren getan hat, ist seit Montag (24.6.) in einer Ausstellung im Foyer des WBZ am Bertha-von-Suttner-Platz zu sehen.
Die Ausstellung im Foyer der Stadtbücherei ist frei zugänglich
Auf themenbezogenen Roll-Ups zeigt die Ausstellung noch bis zum 12. Juli verschiedene Aspekte der schwul-lesbischen Geschichte in Nordrhein-Westfalen. Ziele ist es, mehr Sichtbarkeit für LSBTIQ-Themen zu schaffen. Denn auch heute noch gibt es Ausgrenzung und Diskriminierung. Die "ARCUS Stiftung", die sich insbesondere für gemeinnützige Initiativen zur Akzeptanz- und Selbsthilfeförderung im Bereich LSBTIQ einsetzt, hat die Ausstellung konzipiert.
Ausstelung noch bis zum 12. Juli
Zur Ausstellungseröffnung begrüßten Barbara Kokoska-Thiemann von der VHS, Diversity-Beauftragte Jana Hansjürgen und Eva Bujny, Sprecherin "Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans*-Gruppen", die Gäste. In Düsseldorf gibt es eine aktive LSBTIQ-Community, die sich im "Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen-, Bi- und Trans*-Gruppen" organisiert haben. Die Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt verschiedene Projekte und Institutionen wie das "Jugendzentrum PULS", die Fachstelle Regenbogenfamilien, die "Trans*Beratung", das Bildungsprojekt "SCHLAU", das neue Projekt "Altern unterm Regenbogen" etc.
Für Besucher gibt es Informationsmaterial
Neben der Ausstellung berichteten die Stonewall-Zeitzeugen Kurt Schultze und Antonius van Iersel von ihren Eindrücken und die Jugendlichen des Jugendzentrums PULS gabe ein Statement. Dr. Inka Wilhelm von der "frauenberatungsstelle düsseldorf" und der Falk Adam von der Aidshilfe Düsseldorf stellten das Projekt "Altern unterm Regenbogen" vor.
Filmabend "Die Ehe der Herren Schultze"
Im Rahmen der Ausstellung gibt es am Dienstag, 2. Juli, um 18, im Saal 1 der VHS am Bertha-von-Suttner Platz einen Filmabend. Gezeigt wird das Werk "Die Ehe der Herren Schultze", in dem der Düsseldorfer Fotograf und Design-Student Moritz Leick die Geschichte der Zeitzeugen Kurt Schultze und Antonius van Iersel dokumentiert haben. Im Fokus steht die über 40-jährige schwule Partnerschaft und die Unrechtsgeschichte des Paragrafen 175 Strafgesetzbuch.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Fotos: Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer