Düsseldorf: Hitzewelle erwartet – UKD-Experten geben Tipps
So langsam laufen sich die Temperaturen warm und bis Mitte der Woche werden die 40 Grad auf dem Thermometer geknackt – so sagen es die Wetterexperten vorher. Experten des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) geben Tipps, wie man Vorkehrungen gegen Hitzeschlag und Sonnenbrand treffen kann.
Ausreichend Trinken und direkte Sonne vermeiden sollten in den nächsten Tagen alle, denn es wird anstrengend für den Körper wenn die Temperaturen deutlich über 30 Grad steigen. Für den Körper bedeutet dies eine besondere Anstrengung.
Auf die Flüssigkeitszufuhr achten
Insbesondere ältere und geschwächte Menschen sollten daher Vorkehrungen treffen. Wasser ist für den Körper überlebenswichtig. Wird zu wenig Flüssigkeit aufgenommen, vermindert sich die Blutzufuhr des Gehirns und es kann zu Kreislaufkollaps mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit kommen. Die Experten des UKD empfehlen die direkte Mittagssonne, zwischen 11 und 15 Uhr, zu meiden. Um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen, solle ausreichend getrunken werden. Mit Wasser, Früchtetees oder Saftschorlen hilft man dem Körper, sich von innen zu kühlen. Dabei sollten die Getränke nicht eiskalt sein, denn dann muss wieder Energie aufgewendet werden, um den Mageninhalt auf Körpertemperatur zu bringen, was erneutes Schwitzen zur Folge hat.
Dr. Michael Bernhard, Leiter der Zentralen Notaufnahme am UKD, rät zu zwei bis drei Liter Flüssigkeitsaufnahme täglich. Besonders bei älteren Menschen ist das Durstempfinden reduziert, weshalb hier besonders auf das Trinken geachtet werden sollte. Sportler sollten dabei ihrem Elektrolytehaushalt im Auge behalten und Mineralwasser oder isotonische Getränke konsumieren. „Generell sollte man bei heißen Temperaturen Sport wenn überhaupt nur in den kühlen Morgenstunden oder später am Abend treiben und die Mittags- und Nachmittagshitze vermeiden, um die Hitzebelastung des Körpers nicht noch mehr zu erhöhen“, rät der Notfallmediziner.
Die WHO empfiehlt zusätzlich kühle Duschen oder Bäder, egal ob im Freibad oder durch kühle Umschläge oder Fußbäder. Dabei sollte sich der Körper aber langsam an die Kälte gewöhnen, damit es nicht zu Herz- oder Kreislaufprobleme kommt.
Hitzschlag und Sonnenstich
Stechende Kopfschmerzen, Übelkeit und schneller Puls können erste Anzeichen dafür sein, dass man zu wenig getrunken hat. Verstärkter Schwindel beim Aufstehen und ein stark konzentrierter Urin sind weitere Warnsignale. „Bei den Folgen von Hitze unterscheidet man zwischen Hitzeerschöpfung und dem sogenannten Hitzeschlag“, erklärt der UKD-Notfallexperte Bernhard. „Anzeichen für die Hitzeerschöpfung sind Benommenheit, Schwindel, starkes Schwitzen, eine kühle und blasse Haut, ein schwacher Puls sowie Übelkeit und erste Muskelkrämpfe. Patienten mit solchen Symptomen sollten sofort an einen kühlen und schattigen Ort gebracht werden und etwas trinken. Am besten hilft auch eine kalte Dusche und wenn das nicht möglich ist: Kalte Kompressen.“
Gefährlicher ist der Hitzeschlag: Stechende Kopfschmerzen, eine erhöhte Körpertemperatur, Übelkeit und Erbrechen sowie ein schneller Puls können Symptome sein. „Ein deutliches Anzeichen ist, dass Hitzeschlag-Patienten nicht schwitzen. Was besonders gefährlich ist, weil der natürliche Kühlmechanismus des Körpers dadurch zusätzlich wegfällt. Der Hitzeschlag kann zur Bewusstlosigkeit führen. Bei Verdacht auf einen Hitzeschlag sollte man daher umgehend einen Krankenwagen alarmieren und den Patienten sofort aktiv abkühlen“, warnt Dr. Bernhard.
Fünf Hitze-Tipps der UKD-Experten
> Viel Trinken (besonders ältere Menschen)
> Sport nur morgens oder abends
> Mittagssonne und Nachmittagshitze vermeiden
> Leichte, weite Kleidung, am besten einen Hut
> Sonnencreme nicht vergessen!