Düsseldorf Chemiealarm: Das Fass aus Unterbilk erhitzt sich erneut – wieder Großeinsatz
Aktualisierung Dienstag, 11.6., 9 Uhr: Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers scheint die chemische Reaktion in der Nacht von selbst zum Erliegen gekommen zu sein. Die Temperaturen in dem Gefäß seien permanent gemessen worden und stetig gesunken, hieß es auf Nachfrage. Am Dienstagmorgen übergab die Düsseldorfer Feuerwehr die Chemikalie an den Entsorgungsbetrieb der IDR (Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz). Die Henkel Werksfeuerwehr wird die Entsorgung begleiten.
Der Stand von Montagabend (10.6.), 20.34 Uhr:
Die Chemikalie aus Düsseldorf Unterbilk gibt keine Ruhe. Erst nach neun Stunden war ein 250-Kilo-Gebinde mit Nathriumdithionit am Montagmittag (10.6.) unter größten Sicherheitsvorkehrungen und Polizeibegleitung zu einem Entsorgungsunternehmen nach Düsseldorf Reisholz gebracht worden. Dort erhitzte sich der Stoff erneut. Wieder bestand die große Gefahr einer Selbstentzündung. Für 60 Feuerwehrleute der Stadt und der Henkel Werksfeuerwehr geht der Einsatz daher weiter. Unter Schutzanzügen versuchen sie, die Chemikalie komplett unschädlich zu machen.
Dies teilte die Düsseldorfer Feuerwehr am Montagabend (10.6.) mit.Auf dem Gelände der Entsorgungsfirma sei der Behälter fortlaufend von Einsatzkräften der Feuerwehr Düsseldorf überwacht worden. Dabei gab es eine alarmierende Entdeckung: „In Teilbereichen des Behälters ist es zu einer Temperaturerhöhung gekommen“, heißt es in der dritten Mitteilung der Feuerwehr zu diesem Thema. Wieder mussten die ABC-Züge der Wehr ausrücken.
Mit Wasser neutralisieren
Neuer Plan – gemeinsam mit der Werksfeuerwehr von Henkel: Das Nathriumdithionit soll mit Wasser neutralisiert werden – eigentlich etwas, das den ganzen Tag über vermieden wurde. Dieser Einsatz sei zeit- und personalintensiv. Denn es könnten nur immer kleine Mengen des Stoffes mit viel Wasser verdünnt werden können.
Schutzanzüge
Die Feuerwehrleute verrichten diese Arbeiten in Chemikalienschutzkleidung. Die Feuerwehr geht derzeit davon aus, dass sich der Einsatz bis in die späten Nachtstunden hinziehen wird. Um den Neutralisationsvorgang zu überwachen, finden weiterhin kontinuierliche Messungen an der Einsatzstelle und auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebes statt.