Düsseldorf: Maria 2.0. – der Protest der Frauen geht weiter
Die Resonanz der Aktionen zu Maria 2.0. hat vielen Frauen Mut gemacht und damit ist klar, dass die Woche des Kirchenstreiks nur der Anfang war. In Düsseldorf trafen sich am Donnerstag (16.5.) rund 100 Teilnehmerinnen und drei Teilnehmer zur Maiandacht der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) an der Mariensäule in der Altstadt. Dort wurden weiter Unterschriften und Postkarten gesammelt, mit denen der Frauenprotest nach Köln zu Rainer Maria Woelki, dem Erzbischof von Köln, getragen werden soll.
Eine Maiandacht feiert die Düsseldorfer kfd jedes Jahr an der Mariensäule. Doch die Besucherzahlen waren in diesem Jahr deutlich höher, was sicherlich auf das Thema zurückzuführen war. „Habt Mut ihr Frauen!“ stand auf dem Liederblatt, denn die Andacht widmete sich Maria 2.0. und stand am Ende der Woche des Kirchenstreiks.
Rund 100 Frauen hatten sich eingefunden, plus drei solidarische Männer
Bereits im April hatte die kfd Forderungen und Bitten der Frauen formuliert, denn viele der rund 2.600 Düsseldorfer Frauen, die im kfd organisiert sind, stehen voll und ganz hinter den Forderungen der Aktion Maria 2.0. für die Gleichberechtigung der Frauen und gegen Missbrauch in der katholischen Kirche. Die Vorsitzende des kfd-Stadtverbandes, Kornelia Fehndrich, sieht die Aktion als Erfolg an, der auch Einfluss auf die Maiandacht hatte. Der Applaus für die deutlich fordernden Texte drückte die Stimmung der Teilnehmerinnen aus. Fast alle hatten bereits den Protestbrief an den Papst unterschrieben und beteiligten sich an der Postkartenaktion, die von den Frauen der Gemeinde St. Matthäus isn Garath nach Köln getragen wird.
Für Kornelia Fehndrich (links) ist der Dialog wichtig
Für Fehndrich ist es wichtig, dass die Frauen mit den Kirchenvertretern im Dialog bleiben und es nicht auf Konfrontation gehe. Es gäbe Gemeinden, die sich nicht an der Woche des Kirchenstreiks beteiligt hätten, bei denen aber Gespräche ausgelöst wurden und später noch Aktionen folgen sollen.
Rund 600 Postkarten mit Unterschriften haben die Garather Frauen bereits gesammelt und es werden immer mehr
Die Bundesvorsitzende der kfd, Mechthild Heil, zieht ebenfalls positive Bilanz. Die vielen Unterstützer und Unterstützerinnen hätten eine klare Absage an verkrustete Machtstrukturen der Männerkirche erteilt. „Wenn wir nicht bald sichtbare und spürbare Veränderungen haben, läuft die Amtskirche Gefahr, dass die Frauen ihr scharenweise den Rücken kehren,“ mahnt Heil. „Das Maß ist voll, das ist deutlich erkennbar an der Welle der bundesweiten Entrüstung – nicht nur von Frauen“, so Heil weiter. „Die Bischöfe müssen endlich erkennen, dass es um die Teilhabe an Entscheidungen und Verantwortung für Frauen und Männer, für Geweihte und Nicht-Geweihte geht. Es reicht nicht, nur anzuerkennen, dass Frauen unverzichtbar sind. Diese Protestwelle ist keine Eintagsfliege!“
Der Protest geht weiter
Bereits jetzt lädt die kfd mit der Ansage „Frauen, worauf warten wir“ für die Aktionswoche vom 23. bis 29 September unter dem Motto „Macht Euch stark für eine geschlechtergerechte Kirche“ ein. Die katholischen Düsseldorfer Frauen der Gemeinden, in denen Aktionen zu Maria 2.0. organisiert waren vernetzen sich jetzt und planen gemeinsam weiter.