Düsseldorf: Reisezeit für Bienen
Was am Mittwochnachmittag (15.5.) zu einem Einsatz der Feuerwehr in Pempelfort führte, war eigentlich normal. Denn in den Monaten Mai und Juni kommt wieder die Zeit des Schwärmens für Bienen. Der Schwarm an der Kaiserstraße hatte sich an einem Mast der Rheinbahn versammelt und wurde von dort wieder eingesammelt.
Die Imkerei in Düsseldorf erfreut sich zunehmender Beliebtheit, allein Düsseldorf gibt es 1100 Bienenvölker, in NRW 77.000 und in ganz Deutschland 750.000. Jetzt ist die Zeit, in der die Bienen sich vermehren. Dazu schwärmt ein Teil des Volkes mit der Königin aus. Sollte man in diesen Wochen einen Bienenschwarm sehen, der sich als Traube an einem Baum, Strauch oder Vorsprung versammelt, ist dies nicht gefährlich. Es ist ein Bienenvolk auf der Suche nach einem neuen Zuhause.
Wenn es zu viele Bienen werden, teilt sich der Schwarm und suchen ein neues Zuhause
In den Monaten Mai und Juni legen die Bienenvölker Zellen an, aus denen eine oder mehrere neue Königinnen schlüpfen. Das Bienenvolk teilt sich dann. Etwa 10.000 verlassen den Bienenstock mit der alten Königin und bilden einen Bienenschwarm. Das Restvolk bleibt mit einer neuen jungen Königin zurück. Durch das Sammeln zu einer Schwarmtraube entwickeln die Bienen ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl. Von dem Schwärmen fliegen Kundschafter-Bienen aus, um eine neue Wohnung zu suchen.
Hier kann ein Schwarm gemeldet werden
Da es in der natürlichen Umgebung kaum noch passenden Nisthöhlen gibt, sollte bei Sichtung eines Schwarms ein Imker informiert werden, der das Volk einsammelt. Jens Nießing vom Imkerverein Düsseldorf nimmt Meldungen gerne unter Mail hier entgegen. Im Internet kann bei der Schwarmbörse hier gemeldet werden http://www.schwarmboerse.de/schwarm/schwarm.melden/index.html . Die Kontaktdaten des Kreisimkerverbandes Düsseldorf finden sie hier. http://www.kiv-duesseldorf.de/?page_id=44 . Die Feuerwehr kann ebenfalls vermitteln.
Die Imker fangen die geschwärmten Bienen ein
Bienen sind keine Gefahr
Die Bienen wurden im Laufe der Entwicklung auf Sanftmut gezüchtet, daher sind sie nicht aggressiv. Lediglich bei Gefahr für ihr Nest oder bestimmten Wetterlagen reagieren sie unfreundlich. Niemand muss sich davor fürchten, von einem Bienenschwarm angefallen zu werden. Bienenschwärme, die ihren Stock verlassen haben, gehören erst einmal niemandem. Imker freuen sich, wenn sie über Schwärme informiert werden und sie dann einsammeln können.
Vorher sollte man sich aber vergewissern, dass es sich wirklich um einen Bienenschwarm handelt.
Kennzeichen eines Bienenschwarms
Bienen fliegen als riesige Wolke und lassen sich als Schwarmtraube oberhalb des Erdbodens nieder. Die Schwarmtraube ist recht unbeweglich, nur einzelne Bienen fliegen gelegentlich weg oder kommen zurück. Die Tiere sind dunkelbraun/grau gefärbt, evtl. mit orangen Streifen, und etwas pelzig. Die Schwarmzeit ist von Mai bis Mitte Juli.
Im Gegensatz dazu haben Wespen gelbe Streifen und sind nicht pelzig. Ihr Nest ist eher kugelförmig, grau und papierartig. Es kann auch als Loch im Erdboden erkennbar sein. Kommt man dem Nest zu nahe, erfolgt sofort ein Angriff der Insekten. Die Aktivitäten der Wespen nehmen zu, je weiter der Sommer fortgeschritten ist.
Wer den Bienen etwas Gutes tun möchte, pflanzt bienfreundliche Blumen