Düsseldorf: Aktionen draußen vor der Tür – leere Kirchen zur Aktionswoche „Maria 2.0“ ?
Die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche ist klar – im Ehrenamt, als engagierte Gemeindemitglieder oder auch im Büro sind sie gerne gesehen. Doch Gleichberechtigung und katholische Kirche scheinen nicht zusammen zu passen. Mit der Aktionswoche „Maria 2.0“ setzten Frauen in Düsseldorf ein Zeichen. In Gemeinden in Gerresheim, Itter und Garath rufen sie zu Aktionen und Kirchenstreik auf. Unterstützung finden sie manchmal auch bei Männern. Doch es gibt in Düsseldorf Gemeinden, in denen Maria 2.0 ignoriert wird.
Schluss mit Demut und Stillschweigen
Immer wieder ist die Rede davon, dass die Kirchen sinkende Mitgliedszahlen plagen und der Priesternachwuchs fehle. Missbrauchsfälle sorgen für Diskussionen und Unverständnis. Und jetzt auch noch die Revolution der Frauen? Es gibt wenige Gemeinden in Düsseldorf, die die Chance in der Bewegung Maria 2.0 erkannt haben. Darin wird sich aktiv mit Missständen in der katholischen Kirche auseinandergesetzt.
Die Botschaft der Frauen von St. Margareta zur Aktionswoche: Wir sind dann mal weg, Foto: Organisationsteam Maria 2.0. in St. Margareta
Maria 2.0 hat sich aus einem Frauen-Lesekreis in Münster entwickelt. Das Reden der Kirchenführung über die Reformbereitschaft der katholischen Kirche hatten die Mitglieder satt und der Umgang mit den Missbrauchsfällen brachte das Fass zum überlaufen. Sie beschlossen sich aktiv für die Abschaffung der männlichen Machtstrukturen einzusetzen, um die Mitgliedschaft in der Kirche aus Überzeugung und nicht nur als Duldung zu gestalten. Denn sie alle sind aktive Kirchenmitglieder und ein stillschweigender Austritt wäre keine Option.
So entstand zuerst ein offener Brief an Papst Franziskus und nun der Aufruf an alle Frauen im Marienmonat Mai, vom 11. bis zum 18., in einen ‘Kirchenstreik’ zu treten. Die von Frauen übernommenen Aufgaben in der Kirche bleiben liegen und die Kirche wird auch zu den Gottesdiensten nicht betreten. Stattdessen sind kreative Aktionen geplant, bei denen sich gerne auch Männer solidarisch zeigen können.
Dieses Banner kündet in Garath von Maria 2.0, Foto: Team Maria 2.0 St. Matthäus
Maria 2.0 in Düsseldorf
Die Frauen der Gemeinde St. Hubertus in Itter, Am Broichgraben 73, laden am Samstag (11. Mai, 18:30 Uhr) ein, einen gemeinsamen Gottesdienst vor der Kirchentür zu feiern.
Die kfd St. Matthäus Garath setzt am Sonntag, 12. Mai um 11 Uhr, ein sichtbares Zeichen und feiert zeitgleich mit der sonntäglichen Gemeindemesse, vor der Kirchentür von St. Matthäus an der René-Schickele-Straße 6 in Garath einen Gottesdienst. Dabei steht auch die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Postkartenaktion.
Die Gerresheimer Frauen von St. Margareta haben für die gesamte Woche Aktionen zu „Maria 2.0“ organisiert. Den Auftakt gibt es am Samstag, 11. Mai, um 18.15 Uhr mit einem Wortgottesdienst links vor der Basilika St. Margareta, vor dem Hochbeet, am Gerricusplatz. Anschließend ist ein gemeinsames Beisammensein bei Brot, Käse, Wein und Wasser vorgesehen. Die Aktion wird am Sonntag, 12. Mai, von 9.30 bis 13 Uhr fortgesetzt. Um 11 Uhr wird am Sonntag (12.5.) vor der Kirche St. Katharina, Katharinenstraße 20, ein Wortgottesdienst gefeiert. Das Kirchencafé fällt hier am Sonntag wegen des Kirchenstreiks aus. In St. Katharina lädt die Kolpingfamilie Vennhausen am Dienstag (14.5.) um 20 Uhr zu einem Film- und Diskussionsabend zu Maria 2.0 ein. Vor St. Margareta werden am 13., 14. und 16. Mai zu den Morgenmessen um 9 Uhr Informationen verteilt. Zum Abschluss der Aktionswoche haben Jugendliche am Samstag (18.5., um 18 Uhr) als Alternative zur Vorbandmesse an St. Margareta ein Taizégebet vorbereitet Während der ganzen Woche begleitet eine Klage- und Ideenmauer die Aktion, wo jeder aufschreiben kann, was ihn zum Thema „Kirche heute“ bewegt. Interessierte sind zu allen Terminen herzlich eingeladen und sollten, wenn möglich, in weißer Kleidung kommen.
Das Stadtdekanats der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat für Donnerstag, 16. Mai, um 17 Uhr eine Maiandacht an der Mariensäule, Maxplatz 1, in der Carlstadt unter das Thema „Maria 2.0“ organisiert.