Yom HaShoah – Düsseldorfer erinnern an Holocaust-Opfer
Der 2. Mai ist der Tag des israelischen Gedenkens, Yom HaShoah, an die Opfer des Holocaust. Auf dem Heinrich-Heine-Platz versammelten sich zahlreiche Menschen und verlasen zur Erinnerung an sie die Namen der 2.587 Opfer aus Düsseldorf.
Viele Vertreter und Vertreterinnen der Düsseldorfer Stadtgesellschaft waren gekommen
Zur Begrüßung richtete Michael Szentei-Heise, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Worte an die Menschen, die sich auf dem Heinrich-Heine-Platz versammelt hatten. Seit 33 Jahren hat er dieses Amt inne und wird Anfang 2020 in den Ruhestand gehen. Er kritisierte, dass das Wort „Jude“ wieder als gängiges Schimpfwort benutzt wird und die Kinder in den Schulen wegen ihres Glaubens diskriminiert werden. In Frankreich habe der Exodus der Juden bereits begonnen. An die Bundesregierung appellierte er antiisraelische Positionen nicht zu unterstützen und sich deutlich für die Juden auszusprechen.
Integrationsminister Joachim Stamp (mitte) war unter den Gästen
Dr. Joachim Stamp, Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte in seiner Rede, jeder Jude müsse seine Kipa ohne Furcht tragen dürfen und gemeinsam müsse man sich gegen Ausgrenzung stellen. Mit der Berufung von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger in das neue Amt der NRW-Antisemitismusbeauftragten sei ein wichtiger Schritt getan worden.
112 Seiten mit Namen wurden verteilt und vorgelesen
Durch Forschungen der Mahn- und Gedenkstätte wurde eine Liste mit Opfern des Holocaust aus Düsseldorf erarbeitet. Immer wieder kommen neue Namen hinzu, denn die Mitarbeiter stoßen bei ihren historischen Recherchen regelmäßig auf bisher noch unbekannte Opfer. In diesem Jahr wurden 2.587 Namen verlesen. Viele Gäste übernahmen gerne die Aufgabe, eine der 112 Seiten mit Namen vorzulesen. Die Schülerinnen und Schüler der Religionsschule der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf hatten zu einigen Namen Schablonen gefertigt, mit denen die Bilder der Verstorbenen auf das Pflaster gesprüht wurden. Zum Yom HaShoah lasen neben den Schülerinnen und Schülern auch Politiker, Gäste und Bürger*innen die einzelnen Namen der Düsseldorfer Holocaust-Opfer öffentlich vor.
Die Bilder einiger der Opfer erinnerten auch nach der Gedenkstunde an das Yom HaShoah