Fussball und Familienfest: Kreis der Düsseldorfer Muslime feiert den 7. KDDM-Cup
Zur Sportanlage des VfL-Benrath strömten am Mittwoch (1.5.) mehrere Tausend Besucher, denn zum siebten Mal hatte der Kreis der Düsseldorfer Muslime (KDDM) zum großen Fest eingeladen. Während auf dem Ascheplatz zahlreiche Stände und Bühnenprogramm für Unterhaltung sorgten, ging es nebenan auf dem Rasen um Tore und Siege. Die Ditib Moschee Münsterstraße errang den Sieg beim Turnier im Finalspiel gegen Masjid Assalam aus Reisholz. Das Ehrenspiel zwischen Imanen und christlichen Vertretern gewannen die Muslime nach Elfmeterschießen.
Volle Tribüne bei den Fussballspielen
War sonst Christi Himmelfahrt der Tag des KDDM-Cups, hatten die Organisatoren in diesem Jahr den 1. Mai gewählt, da am 5. Mai der Ramadan beginnt und bis zum 4. Juni dauert.
Die Imame in hellblau, ihre Gegner in schwarz und der Schiedrichter in gelb
Für viele der Höhepunkt des Festes war das interreligiöse Spiel zwischen den Imamen und den christlichen Vertretern, das sich auch Oberbürgermeister Thomas Geisel als Zuschauer nicht entgehen ließ. Als Schiedsrichter pfiff der Kantor der Jüdischen Gemeinde, Aaron Malinsky, die Partie. Nachdem die reguläre Spielzeit mit einem Unentschieden von 2:2 endete, ging es in die Verlängerung, die dann mit 3:3 noch keinen Sieger ergab. Wie bereits im vergangenen Jahr musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen und dabei hatten die Imame das Glück auf ihrer Seite. Doch der Gegner nahm es sportlich und gemeinsam nahm man die Medaillen entgegen, nicht ohne sich bereits für den nächsten Cup im Jahr 2020 zu verabreden.
Selbst OB Thomas Geisel (mitte) erhielt eine Medaille, hier mit Schiedsrichter Aaron Malynski (li.) und KDDM-Chef Dalinc Dereköy (re.)
Sechzehn Seniorenmannschaften hatten sich zum Fussballturnier angemeldet und vier Junioren-Teams. So spielte der Nachwuchs in einer Gruppe den Sieg aus, während die Senioren in vier Gruppen darum kämpften in die Finalspiele einzuziehen. Fair Play war oberstes Gebot auf den Plätzen. Nachdem um 10 Uhr die ersten Spiele angepfiffen waren, dauerte es bis zum Nachmittag bis die Finalbegegnung feststand: Die Ditib Münsterstraße trat gegen den Vorjahresdritten Masjid Assalam aus Reisholz an. In einer bis zum Schluss spannenden Begegnung, rissen schließlich die Spieler aus Derendorf die Arme in die Höhe. Die feierliche Übergabe der Pokale übernahm der Vorstandsvorsitzende der KDDM, Dr. Dalinc Dereköy. Platz drei belegte die Ditib Eller.
Freude über den Sieg beim Team der Ditib Münsterstraße
Abseits der Fußballplätze hatten die Organisatoren ein buntes Familienfest geplant. Für die Kinder waren Attraktionen vom Bullenreiten, Fußball-Dart, Menschenkicker, Wasserball Arena und vielen weiteren Spielen aufgebaut. Der Nachwuchs belagerte über den ganz Tag begeistert die Spiele.
Neben Spielangeboten gab es zahlreiche Info-Stände beim Fest
Auf dem Ascheplatz hatten die Besucher die Möglichkeit sich an den vielen Ständen zu informieren und auch internationale Leckereien waren zu bekommen. Das Programm auf der Bühne startete um 11 Uhr und bot bunte Unterhaltung, durch das die Youtuberin Gülcan von den Datteltäter führte. Neben der an-nasheed Gruppe „al Hidaya“ aus Hilden begeisterte Mohamed Yasbah, der schnell seine Fans zum Singen brachte.
Mohamed Yasbah begeisterte das Publikum
Polizei und Feuerwehr waren mit Einsatzfahrzeugen auf dem Platz, aber nicht für Notfälle, sondern für Gespräche und die Kinder durften Blaulicht und Martinhorn anmachen. Berufsberatung war auch ein Thema an den zahlreichen Ständen und gerne standen auch die Polizisten für Gespräche zur Verfügung, wie man dort Karriere machen kann.
Die Zuschauer erfuhren, dass sich alle gerne bei der Polizei bewerben dürfen, aber Kopftuch im Dienst nicht erlaubt ist
Die Organisatoren des KDDM hatten die 7. Auflage des Cups und Festivals zusammen mit ihren über vierzig Mitglieds-Organisationen geplant. Ihr gemeinsames Ziel ist es als Netzwerk den Kontakt und die Zusammenarbeit der Muslime mit allen Düsseldorfern zu fördern. Dazu gehören Aktionen und Initiativen gegen Gewalt, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit. Der KDDM beteiligte sich an Karneval an dem Projekt Toleranzwagen und auch in dem neuen bürgerschaftlichen Verein „Lobby für Demokratie“ engagieren sich die Vertreter des KDDM.
Dirk Sauberborn und Wilfried Johnen von Lobby für Demokratie schauen das Spiel gemeinsam mit Asmer Ujkanovic