Düsseldorfer rebellieren am Dienstag, 30. April
In vielen Städten wird am Vorabend des 1. Mais demonstriert, um sich gegen politische oder gesellschaftliche Missstände zu stellen. Unter dem Titel „Demonstration für eine rebellische Stadt – Gegen Ausgrenzung und Ausverkauf“ hat in Düsseldorf das Bündnis für eine rebellische Stadt zur Demonstration eingeladen. Start ist am Dienstag (30.4., um 18:30 Uhr) an der Kiefernstraße.
Der Startpunkt für die Demo ist bewusst gewählt, denn die Kiefernstraße, ehemals Synonym für alternatives Wohnen, wird immer mehr von Investoren übernommen, die Luxussanierungen oder Neubauten vorantreiben. Die ursprünglichen Bewohner können sich die neuen Wohnungen nicht leisten und werden vertrieben. Immer mehr Quartiere verändern sich.
Das Bündnis für eine rebellische Stadt stellt sich gegen diese Entwicklung und fordert sozialen und kulturellen Freiräumen für die Menschen. Es kritisiert die Stadt, die Investoren und Spekulanten den Weg nach Düsseldorf ebnet. Der Verkauf städtischer Grundstücke, die Unterstützung von Luxuswohnprojekten, die Verdrängung von Kulturorten und die Fokussierung auf Prestige-Objekte und Events führe zur Vertreibung von den Bewohnern, die nicht viel Geld haben. Das Andreas-Quartier, Le Flair und die Karolinger-Höfe sind für die Bündnismitglieder zur drei Beispiel unter vielen anderen.
Die Luxusprojekte werden als die wahren sozialen Brennpunkte gesehen, die Spaltung, Abschottung und steigende Armut schaffen. Bei der Demonstration am Dienstag geht es darum bezahlbaren Wohnraum für alle, statt Luxus für wenige zu fordern. Es müsse Räume und Plätze für alternative und selbstbestimmte Kultur geben. Große Wohnungskonzerne, die nur ihre Rendite verfolgen und nicht das Wohl der Bewohner im Blick haben, müssten enteignet werden, finden die Bündnismitglieder. Denn Wohnen sei ein Menschenrecht und deshalb hätten Wohnungsunternehmen eine gesellschaftliche Verantwortung.
Die Stadt solle lebenswert für alle Düsseldorfer und Düsseldorferinnen sein, unabhängig vom Geldbeutel. Die Aktivisten wenden sich gegen die Privatisierung, die Entfernung von Sitz- und Schlafgelegenheiten, die Luxussanierung von Wohnraum und die Vertreibung von Obdachlosen.
Deshalb sind alle eingeladen gemeinsam am Vorabend des 1. Mai auf die Straße gehen.
Treffpunkt ist am Dienstagabend (30.4.) um 18:30 Uhr auf der Kiefernstraße. Von dort geht es durch Oberbilk und die Innenstadt nach Bilk.