Düsseldorf: AfD will mit Grundeinkommen und Wehrpflicht Deutschland in die Zukunft führen
Wer es bis zum Schluss beim Bürgerdialog der Alternative für Deutschland (AfD) am Donnerstagabend (25.4.) im Bachsaal des Bürgerzentrum Bilk aushielt, wurde dafür belohnt: Es gab nicht nur Schnittchen, auch eine kostenlose Bildungsreise nach Berlin wurde in Aussicht gestellt und die klare Erkenntnis vermittelt, dass es die ungefilterte Wahrheit über die Inhalte der AfD nur in den sozialen Netzwerken gibt.
Diese Schlussworte bekamen von den anfänglich rund 150 Besuchern des Bürgerdialogs nur noch rund 50 Personen mit. Denn während der sehr gut besuchten Veranstaltung wurde schnell deutlich, dass die Mehrzahl der Teilnehmer äußerst kritisch gegenüber den Inhalten der AfD eingestellt war und dies munter durch Klatschen, Jubeln und Zwischenrufe äußerten.
Wer als "Störer" identifiziert wurde musste den Saal verlassen
War der erste Redner Jörg Schneider mit seinem Impulsvortrag über das Grundeinkommen noch irritiert über den vermeintlichen Zuspruch, ging sein Bundestagskollege Fabian Jacobi schon deutlich arroganter mit den Reaktionen der Zuhörer um. Jacoby begeisterte sich darüber, dass immer mehr Besuchern vom Sicherheitspersonal oder der Polizei nahegelegt wurde, wegen ihrer Reaktionen auf die Vorträge den Saal zu verlassen, denn „nun trenne sich langsam die Spreu vom Weizen“ und seiner Herleitung der verfassungswidrigen Bevorzugung von Frauen würden nur noch die wirklich Interessierten folgen. Zu diesen gehörten auch ein Dutzend Mitglieder der Bruderschaft Deutschlands, aus Düsseldorf-Eller, die bereits bei ihrer Ankunft am Veranstaltungsort lautstarke Reaktionen bei den Gegendemonstranten auf dem Vorplatz der Arkaden gesorgt hatten.
Die Veranstaltung der AfD wurden mit einem Großaufgebot der Polizei von den Gegendemonstranten abgeschirmt
Über 300 Demonstranten hatten sich dort eingefunden, um gegen die „rechte Hetze“ der AfD zu protestieren. Sie kritisierten, dass die Partei diese sogar in einem städtischen Saal verbreiten darf. Die Stimmung der Gegendemonstranten war im Bachsaal deutlich zu hören, während Fabian Jacoby bei seinem Vortrag das Grundgesetz bemühte, um herzuleiten, dass der „Quotenfeminismus“ eine Abschaffung der Gleichheit vor dem Gesetz sei und daher verfassungswidrig. Er bezichtigte die etablierten Parteien der Ämterpatronage und der Simonie – ein mittelalterlicher Begriff für das Verschachern von kirchlichen Ämtern und Reliquien. Nun trete die AfD als einzige Partei dafür an, die Rechte des Volkes zu schützen und den Angriff auf die Demokratie abzuwehren.
Die SPD Düsseldorf, Düsseldorf stellt sich quer und Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf hatten Gegenproteste angemeldet. Sie wurden von vielen Bürgern, der Arbeiterwohlfahrt, Politikern der Grünen, der Piratenpartei, den Linken, der DKP sowie Gewerkschaftsvertreter und dem VVN-BdA unterstützt
Mit dem Thema Wehrhaftigkeit beschäftigte sich der dritte Impulsvortrag des Abends, der von Berengar Elsner von Gronow gehalten wurde. Mit Unterstützung von detailreichen Powerpointfolien beschrieb er die desolate Situation der Bundeswehr, während alle Länder um Deutschland herum bereits dabei wären, ihre Armeen zu stärken. Er forderte die Wiederherstellung des Wehrwillens der Gesellschaft und das auf nationaler Ebene. Offenbar waren viele ehemalige Militärangehörige unter den Besuchern, denn es gab einige Nachfragen, wie sich dies zeitnah realisieren lasse und woher der notwendige Nachwuchs kommen könne.
Mit dem Einstieg in die Fragerunde wurde die Grundeinstellung der AfD deutlich.
> Ein Einwanderungsgesetz müsse endlich her, um den Problemen durch türkische und arabische Muslime endlich Herr zu werden. Da war man sich einig, dass dies ein Problem von ganz Europa sei, denn diese Gruppe mache überall nur Probleme.
> „Klima-Greta“ hätte in Deutschland Erfolg und ihre Anhänger, aber nach China oder Indien, wo die Hauptquellen der Verschmutzung lägen, würde sie nicht gehen.
> Die AfD sagt klar, dass die Menschen – vor allem Deutschland – keinen Anteil am Klimawandel hätten. Die derzeitige Diskussion wolle nur die Automobilindustrie mit ihren vielen Arbeitsplätzen kaputt machen. „Wer sein Auto liebt, wählt uns“ hieß es, denn „die AfD ist eigentlich die Partei, die für Umweltschutz steht“.
> In Richtung der Medien gab es den klaren Hinweis, dass alle Zitate, für die AfD-Politiker kritisiert werden, aus dem Zusammenhang gerissen und interpretiert sind.
> Die einzig ungefilterten Informationen über die Ziele und Werte der AfD gäbe es in den sozialen Medien. Die AfD-Anhänger sollten diesen Kanal nutzen: „Verbreiten sie unsere Botschaft“.