Stadt Düsseldorf weitet Versorgung mit Laien-Defibrillatoren aus
An verschiedenen öffentlich zugänglichen Stellen in Düsseldorf sind sie bereits zu finden: Automatisierte externe Defibrillatoren (AED). Nun gibt es auch in der Wagenbauhalle der Karnevalisten am Steinberg einen. Er wurde im Rahmen des Projektes "Düsseldorf gegen den plötzlichen Herztod" dort installiert, denn diese Todesursache gehört in Deutschland außerhalb von Krankenhäusern zu der häufigsten. Mit Hilfe des AED können medizinische Laien im Notfall die entscheidende Hilfe leisten.
Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Heinz-Dieter Müller und Hans-Jürgen Tüllmann mit dem AED in der Wagenbauhalle, Foto: Stadt Düsseldorf
Der Düsseldorfer Gesundheitsdezernent Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke hat den AED in der Wagenbauhalle an den Geschäftsführer des Comitee Düsseldorfer Carneval (CC), Hans-Jürgen Tüllmann, und Wagenbau-Hallen-Meister Heinz-Dieter Müller übergeben. Das Gerät ist ab sofort am zentralen Ort in der Halle zu finden und steht für den Notfall bereit.
"In der Wagenbauhalle arbeiten sehr viele Menschen und das Comitee Düsseldorfer Carneval bedankt sich für das Engagement der Stadt Düsseldorf“, betont Hans-Jürgen Tüllmann.
Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache in Deutschland außerhalb des Krankenhauses – auch in Düsseldorf. Viele Betroffene könnten überleben, wenn ihnen schnell geholfen würde. Der AED ist speziell entwickelt, damit Laien überlebensnotwendige Hilfe leisten können. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Das kleine kompakte Gerät vermittelt durch Sprachanweisungen die einzelnen Schritte der Behandlung und parallel analysiert das AED automatisch den Herzrhythmus der Betroffenen. Nur bei Vorliegen eines Kammerflimmerns wird die Funktion der Impulsauslösung freigegeben. "Das Einzige, was man in einem solchen Fall falsch machen kann, ist nichts zu tun", erklärt Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke.
Das Gerät am Rheinufer ist seit Anfang 2019 in Betrieb, leider wurde es bereits ein Mal zerstört, wurde aber ersetzt
Die Stadt Düsseldorf hat sich mit der Aktion "Düsseldorf Herzsicher" das Ziel gesetzt, flächendeckend öffentlich zugängliche Defibrillatoren zu installieren. So steht an der Rheinuferpromenade eine Säule mit einem "automatisierten externen Defibrilator" (AED), bei dessen Aktivierung automatisch eine Verbindung zur Leitstelle der Feuerwehr hergestellt wird. Für weitere 20 Säulen sind über das Stadtgebiet verteilt bereits Standorte gefunden. Für die Finanzierung der Geräte haben sich einige namhafte Unternehmen als Sponsoren gefunden.
Der plötzliche Herztod
Der plötzliche Herztod wird durch eine zumeist unerwartet auftretende Fehlfunktion des Herzens ausgelöst. Bei der Mehrzahl der Betroffenen liegt dabei ein primäres Kammerflimmern ohne nachweisbaren Auslöser vor. Sie verlieren das Bewusstsein, hören auf zu atmen und sterben, sofern ihnen nicht sofort geholfen wird. Der Rettungsdienst kommt in der Regel für eine Defibrillation und Rettung des Betroffenen zu spät. Einen solchen Vorfall überleben daher in Deutschland zur Zeit nur weniger als fünf Prozent aller Opfer. Mit einem Laiendefibrillator kann durch jeden beliebigen Anwender Leben gerettet werden. Jede Minute ohne eine Defibrillation verringert die Wahrscheinlichkeit einer Wiederbelebung um sieben bis zehn Prozent. Vergehen mehr als zehn Minuten ohne eine Defibrillation, bestehen kaum noch reelle Chancen, den Betroffenen zu retten.