Basketball in Düsseldorf: Interview ART Giants – „Wir möchten als Verein weiter in das Stadtbild reinwachsen“
Rund zwei Wochen nach dem Aufstieg in die drittklassige ProB spricht Gerrit Kersten-Thiele, Sportvorstand der ART Giants Düsseldorf, im exklusiven Interview mit report-D über die neuen Herausforderungen, personelle Veränderungen im Kader und die Heimspielstätte für die kommende Saison.
report-D: Gleich vorne weg, herzlichen Glückwunsch zum verdienten Aufstieg. Welcher Gedanke ging Ihnen als erstes durch den Kopf, als der Aufstieg beschlossene Sache war?
Gerrit Kersten-Thiele: Wir haben in dieser Saison besonders hart darauf hingearbeitet, um aufzusteigen. Das war von Beginn an unser erklärtes Ziel. Viele haben vor Saisonbeginn gesagt, wir seien schon durch. Für uns hat sich das nicht ganz so leicht angefühlt. Als wir es dann geschafft haben, war das natürlich ein riesen Gefühl.
Mit dem wohl stärksten Kader der Liga waren Sie der große Favorit auf den Titel. Überwiegt die Erleichterung, nicht enttäuscht zu haben oder schlicht die pure Freude über den Meistertitel?
Viele Dinge werden oft anders nach außen getragen, als sie wirklich sind. Man muss mit einer ganzen Menge Respekt vor unseren Trainern und Spielern sagen, dass sie sich das über die gesamte Saison hart erarbeitet haben. Wir wissen um die individuelle Stärke des Teams, aber auf dem Feld läuft das alles nicht von allein so erfolgreich. Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben.
Ein Aufstieg ist immer mit ganz neuen Herausforderungen verbunden. Was kommt in den nächsten Wochen und Monaten auf den Verein zu?
Aktuell führen wir Gespräche mit der Stadt über unsere Heimspielstätte, natürlich möchten wir gerne weiterhin in der Comenius-Halle spielen. Die Stadt steht da voll hinter uns und unterstützt uns in den Planungen. Um die Anforderungen der Liga zu erfüllen, müssen noch ein paar Dinge organisiert werden. Die Stadt ist bereit notwendige Schritte einzuleiten, sodass wir auch in der 3. Liga in der Comenius-Halle spielen können. Natürlich möchten wir das in einer möglichst vollen Halle mit guter Stimmung, anstatt in einer riesen Arena, die wir in der ProB ohnehin wohl eher nicht voll bekommen würden.
Finanziell bewegt man sich in der 3. Liga ebenfalls auf einem völlig neuen Level. Wie steht es um die Etatplanung und Sponsorensuche für die neue Spielzeit?
Es wird einiges auf uns zukommen. Schon jetzt wissen wir aber, dass uns unsere bisherigen Partner die Treue halten werden – das ist enorm wichtig für uns. Nachdem wir die Lizenzunterlagen bei der Liga vergangene Woche eingereicht haben, können wir nun die nächsten Schritte gehen, um uns in allen Bereichen weiter zu professionalisieren. Dazu gehört auch die Suche nach weiteren Partnern und Sponsoren. Dabei muss man natürlich immer bedenken, dass wir mit 500 Mitgliedern zu den größten Basketballclubs in ganz Deutschland zählen. Neben der ersten Herrenmannschaft wollen wir unseren Leistungs- und Breitensport im Jugendbereich natürlich nicht vernachlässigen. Im Gegenteil, die Jugend ist die Basis für nachhaltige Entwicklung, also ist in diesem Bereich auch Unterstützung gefragt.
Mit Aufstiegstrainer Jonas Jönke wollen Sie auch in Zukunft weiter zusammenarbeiten, wie optimistisch sind Sie in dieser Hinsicht?
Wir sind in guten Gesprächen was die kommende Saison betrifft, auch mit Blick auf die Kaderplanung. Natürlich wollen wir auf der Trainerposition ebenso Kontinuität haben. Jonas und sein Co-Trainer Gabriel Strack waren enorm wichtig für die Entwicklung und den Erfolg unserer Mannschaft. Mit beiden möchten wir auch nächste Saison weiterarbeiten.
Durch die Regel, dass zu jedem Zeitpunkt einer Partie in der ProB mindestens drei deutsche Spieler auf dem Feld stehen müssen, wird es innerhalb des Teams zwangsläufig zu Veränderungen kommen. Wer soll bleiben und wer muss den Verein verlassen?
Wir sprechen aktuell mit jedem Spieler und reflektieren gemeinsam die abgelaufene Saison. Ich bin mir relativ sicher, dass wir schon im Laufe der kommenden Woche erste Personalentscheidungen bekannt geben können.
Kann die professionelle Jugendarbeit im Verein ein Anreiz für deutsche Spieler sein?
Dass wir jetzt in der ProB spielen, hilft uns junge Spieler weiterzuentwickeln und die Talentförderung zu forcieren. Je höher du im Herrenbereich spielst, desto interessanter ist der Verein für einen Spieler. Für die NBBL (Nachwuchs-Basketball-Bundesliga) wollen wir uns in diesem Jahr qualifizieren. Durch unsere professionellen Trainingsbedingungen und die ProB-Mannschaft haben wir so noch bessere Chancen, weitere Talente nach Düsseldorf zu holen.
Auf was können sich die Düsseldorfer bei den ART Giants in der neuen Saison freuen?
Wir haben schon in dieser Saison eine enorme Entwicklung vernommen, oftmals war die Comenius-Halle bei den Heimspielen voll. Nun möchten wir als Verein weiter Identifikation schaffen, damit noch mehr Fans und Familien mit ihren Kids den Weg in unsere Halle finden. Mit all der Arbeit, die wir in den Club investieren, möchten wir die Leute begeistern und weiter in das Stadtbild reinwachsen.
Das Interview führte Niklas Vogel.