Düsseldorf: Wechsel im Fortuna-Vorstand war schon lange im Gespräch
Das Fingerhakeln zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Reinhold Ernst und noch-Vorstandschef Robert Schäfer ist bei Fortuna Düsseldorf in vollem Gange. Nächster Akt am heutigen Dienstag (16.4.): Die offizielle Präsentation des Nachfolgers Thomas Röttgermann. Ernst gab sich nachdenklich. Röttgermann gab sich als analytischer Teamplayer.
Reinhold Ernst sieht Aufarbeitungsbedarf im Aufsichtsrat, dies soll nun angegangen werden
Reinhold Ernst betonte, es habe bereits seit längerem Gespräche mit Robert Schäfer gegeben. Bei der Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr habe man noch Hoffnung auf eine Entwicklung bei Schäfer gehabt, die aber durch den Vorfall im Trainingslager zerstört wurde. So sei im März die Auflösung des Vertrags das Ziel gewesen, aber man wollte bei Friedhelm Funkel und der Mannschaft keine Unruhe aufkommen lassen.
Am Samstag hatten sich dann die Ereignisse überschlagen und darauf sei man kommunikativ nicht eingestellt gewesen, erklärte Ernst. Im Aufsichtsrat gäbe es viel aufzuarbeiten, sagte er bei dem Pressetermin am Dienstag, und das werde man auch tun. Details zur Trenung von Robert Schäfer wollte man nicht nennen, um keine schmutzige Wäsche zu waschen. Als neuer Marketingvorstand wird Christian Koke bald seine Tätigkeit aufnehmen. Sportvorstand Lutz Pfannenstiel wurde das Vertrauen ausgesprochen.
Premiere für Thomas Röttgermann bei der Pressekonferenz der Fortuna
Blitzwechsel im Vorstand
Auf den noch warmen Stuhl von Robert Schäfer rückte am Dienstag Thomas Röttgermann nach. Der 58-Jährige war bis Sommer 2017 Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg und nun Vorstandsvorsitzender bei der Fortuna. Er sagt von sich, er wolle sein langjährige Erfahrung bei den Fortunen einbringen und die komplexe Organisation zum Erfolg führen.
Dabei sieht er vier Faktoren als wichtig an. Die sportliche Entwicklung des Vereins sei wichtig und müsse einen entsprechenden finanziellen Rahmen bekommen. Von der Mannschaft und den Beschäftigten in der Verwaltung verlangt er Motivation, Solidarität und absoluten Einsatz. Wer einfach nur sein Job machen wolle, sei nicht richtig bei der Fortuna. Hier werde Leistungswillen von allen erwartet. Dabei hält Röttgermann Kommunikation für einen wichtigen Punkt. Sein Ziel ist es neben den Mitarbeitern, der Mannschaft auch den Schulterschluss zu allen Düsseldorfern zu suchen. Rückhalt findet Röttgermann in seiner Familie, mit der er in Neuss lebt und die schon lange Fortuna-Fans sind.