Düsseldorf: AfD verweigert Journalisten Zutritt zum Stadtmuseum
Die Auswirkungen der EU-Politik auf die europäischen Staaten sind offenbar exklusive Informationen, die der AfD Kreisverband Düsseldorf und Ratsfrau Uta Opelt am Montagabend (15.4.) einer Handvoll Gästen im Ibach-Saal vermittelten. Der Versuch der Presse, den Informationen ebenfalls zu lauschen, wurde strikt unterbunden. Man berief sich dabei auf das Hausrecht im öffentlichen Stadtmuseum.
Ein breites Bündnis stellte sich gegen die rassistische Hetze der AfD
Rund 350 Demonstranten hatten sich vor dem Stadtmuseum eingefunden und taten lautstark kund, was sie von der Partei AfD und ihrer Veranstaltung hielten. Drinnen waren drei Redner eingeladen, die zum Thema „Die Auswirkungen der EU-Politik auf die europäischen Staaten“ referierten. Unter ihnen Martin Schiller, Mitglied im Landesvorstand der AfD. Ob er im Ibachsaal seinen Vergleich von Aktivistin Greta Thunberg und der Fridays for Future Bewegung mit dem Bund deutscher Mädel, der weiblichen „Hitlerjugend“, wiederholte, blieb der Öffentlichkeit verborgen. Pressevertreter wurden am Eingang abgewiesen, die AfD wollte unter sich bleiben.
Die AfD beruft sich auf ihren Status als demokratisch gewählte Partei – damit müsste es eigentlich selbstverständlich sein, die Presse zu ihren Veranstaltungen zuzulasssen
Einige AfD-Mitglieder suchten vor dem Stadtmuseum auf provokante Art und Weise das Gespräch mit den Gegendemonstranten. Mit mehreren Dutzend Polizisten im Rücken versuchten sie Reaktionen zu erzeugen. Sie ernteten gellender Pfiffe und Buh-Rufe. Eine Dame, die sich selbst als Jüdin bezeichnete, betonte im Gespräch mit Demonstranten, die AfD würden sie vor den Ausländern schützen, deshalb ginge sie zur Veranstaltung. Ein anderer Veranstaltungsbesucher trug deutlich sichtbar einen Schmuckanhänger in Form des Davidsterns.
Als Ehrengäste der AfD-Veranstaltung standen Dr. Maximilian Krah aus Sachsen und der Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Harald Weye auf der Einladungsliste. Mit den Referenten kamen die Veranstalter immerhin auf zwei Dutzend Teilnehmer.
Die Polizei sorgte für großen Abstand zwischen Demonstranten und Stadtmuseum
Vor dem Stadtmuseum hatten sich rund 350 Menschen versammelt. Darunter Politiker der Linken, der Grünen, der SPD und der DKP, Gewerkschaftsvertreter, Bürgermeister, die VVN-BdA, Wohlfahrtsverbände und sehr viele jungen Menschen. Viele von ihnen verstehen nicht, warum die Stadtverwaltung es zulässt, dass die AfD ihre rechte Gesinnung in Häusern wie der Volkshochschule oder dieses Mal dem Stadtmuseum verbreiten darf. Die AfD scheint bewusst städtische Räume als Veranstaltungsort zu wählen. Auch in anderen NRW Städten wurden Pressevertreter von AfD-Versammlungen ausgeschlossen.