Düsseldorf: Taxifahrer demonstrieren gegen Pläne des Bundesverkehrsministeriums
Die Oberkasseler Rheinwiesen wurden am Mittwochmittag (10.4.) zum Parkplatz für über 1000 Taxis. Nach ihrem Korso durch die Stadt stellten die Fahrer ihre Fahrzeuge dort ab und marschierten zu Fuß zum Landtag. Von der Bühne herab wetterten sie gegen die Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), das Personenbeförderungsgesetz zu ändern.
Die Rheinwiesen waren am Mittwoche ein großer Taxi-Abstellplatz
Die Taxifahrer sehen sich in ihrer Existenz bedroht, weshalb allein in Düsseldorf nach Angabe der Organisatoren über 1.200 Fahrzeuge an der Demonstration teilnahmen. Sie kamen aus ganz NRW und viele von ihnen beteiligten sich an einer Demofahrt quer durch die Stadt. Das dauerte deutlich länger als geplant, so dass auf den Rheinwiesen bereits die auswärtigen Droschken parkten und länger auf ihre Kollegen warten mussten. Gemeinsam zogen sie dann zu Fuß über die Rheinkniebrücke vor den Landtag. Auf Plakaten skandierten sie „unsere Taxis + unsere Jobs = deine Mobilität“ und „Scheuers Eckpunkte müssen weg“.
Andreas Scheuer ist das Feindbild in Berlin, in Düsseldorf ließen sich aber auch Ministerpräsident Armin Laschet oder Verkehrsminister Hendrik Wüst nicht blicken
Im Einzelnen veröffentlicht wurden die Pläne von Verkehrsminister Andreas Scheuer noch nicht. Doch es heißt, der Fahrdienstmarkt solle liberalisiert werden und Auflagen für Shuttledienste wegfallen. In ländlichen Gebieten wären Sammeltaxis möglich, für Anbieter wie Uber entfiele die Rückkehrpflicht und Automobilkonzerne wittern die Chance, sich als Mobilitätsdienstleister zu positionieren.
Dies alles bedeutet deutlich mehr Konkurrenz für die Taxen, die ihre Dienste auf Basis von Kilometerpreisen 24 Stunden am Tag anbieten. Alle Fahrgäste würden befördert, egal wie kurz die Strecke auch sei, betonen die Droschkenfahrer und das an Wochen- oder Feiertagen.
Dennis Klusmeier formulierte den Unmut der Taxifahrer
Dennis Klusmeier, Vorstandsvorsitzender der Taxi-Düsseldorf, erklärt, dass in Düsseldorf die Unternehmen Taxi-Düsseldorf, Rheintaxi und Mytaxi alle an einem Strang ziehen würden, da alle in ihrer Existenz bedroht seien, wenn immer mehr Uber-Fahr in den Markt drängen. Allerdings gehen Taxi-Unternehmen in anderen Städten schon eigene Wege in Richtung der Scheuer-Pläne und auch der Uber-Kokurrenz. So veröffentlichte Mytaxi am Mittwoch (10.4.) eine Pressemitteilung, den Kunden künftig Sammeltaxis mit Festpreis anbieten zu wollen. Offenbar wird die Geschäftsstrategie dort angepasst, während in Düsseldorf noch an den traditionellen Angeboten festgehalten wird.
Kundenorientierung?
Für die Kunden in die Einstellung der Taxi-Düsseldorf zum Teil schwer vermittelbar. Ein Festpreis bietet Transparenz und erspart das Vertrauen in den Fahrer, dass dieser wirklich den kürzesten Weg fährt. Unabhängig davon, ob Uber als Konkurrenz in Düsseldorf bleibt, wäre eine Kundenorientierung ein Zeichen in die richtige Richtung. Mytaxi zeigt den Weg auf. Es bleibt abzuwarten, ob andere Anbieter folgen.
Die emotionalen und viel beklatschten Worte eines Redners auf der Bühne am Landtag, der seinen Kollegen zurief, jetzt sei Schluss mit Reden und nun würde mit den Füßen abgestimmt, machen bei den Kunden wenig Eindruck. Die greifen zu Telefon oder App und bestellen sich eine andere Fahrgelegenheit.