Düsseldorf: Tonhalle ehrt „Praxis ohne Grenzen“ mit dem Menschenrechtspreis
Bereits zum vierten Mal vergibt die Tonhalle in diesem Jahr den Menschenrechtspreis. Geehrt wird für den besonderen Einsatz für die Menschenrechte der Verein „Praxis ohne Grenzen“, der im Jahr 2010 durch Dr. med. Uwe Denker gegründet wurde. Wer dabei an kostenlose ärztliche Versorgung in Entwicklungsländern denkt, liegt falsch. Denn die Praxis ist ein Verein zur kostenlosen ärztlichen Nothilfe für mittellose Patienten in ganz Deutschland. Auch im vermeintlich reichen Deutschland gibt es Menschen ohne Krankenversicherung, die sich bei der „Praxis ohne Grenzen“ behandeln lassen können. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter versorgen, beraten und behandeln Patienten jeder Nationalität, wenn sie nicht oder unzureichend krankenversichert sind. Das ist für die Patienten kostenlos und finanziert sich allein über Spenden.
Menschenrechtspreis der Tonhalle
Dirigent Adam Fischer, Principal Conductor der Düsseldorfer Symphoniker, ist seit Jahren leidenschaftlicher Verfechter von Freiheit und Menschenrechten. Er initierte im Jahr 216 den Menschenrechtspreis der Tonhalle, der mit 10.000 Euro dotiert ist und von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle gestiftet wird. Jährlich wird er an eine Person oder eine Organisation verliehen wird, die sich im besonderen Maße für die Menschenrechte einsetzt. Bei einem Pressetermin am Montag (8.4.) stellte Fischer den Verein „Praxis ohne Grenzen“, vertreten durch den Gründer Dr. med. Uwe Denker, als Preisträger für 2019 vor. „Gesundheit ist ein Menschenrecht. Ich bewundere sehr, was Dr. Denker mit seiner Praxis ohne Grenzen leistet und hoffe, dass die Initiative durch unsere Auszeichnung eine größere Aufmerksamkeit bekommt,“ erklärte Fischer.
"Praxis ohne Grenzen"
Für Dr. Uwe Denker hat das Deutsche Gesundheitssystem Lücken, durch das immer wieder Menschen rutschen, die sich keine medizinische Versorgung leisten können. Das kann verschiedene Gründe haben und hat nichts mit kriminellen Hintergründen oder Illegalität zu tun. Die Behandlung erfolgt ohne Diskriminierung und ohne dass sie ein „Armutszeugnis“ vorlegen müssen. Dabei wird versucht den Patienten den Weg in eine Krankenversicherung zu weisen. Die „Praxis ohne Grenzen“ in Bad Segeberg bietet einmal wöchentlich Sprechstunden in angemieteten Räumen durch. Pro Sprechstunde kommen bis zu zehn Patienten und bisher haben 500 überwiegend Schwerkranke die Praxis in Bad Segeberg bisher aufgesucht. Bei lebensbedrohlichen oder lebensverändernden Erkrankungen werden auch Kosten für Krankenhausbehandlungen übernommen.
Preisverleihung am 5. Mai
Der Menschenrechtspreis 2019 wird feierlich im Rahmen des fünften Menschenrechtskonzerts am Sonntag, 5. Mai 2019 um 11 Uhr in der Tonhalle an Dr. Uwe Denker verliehen. Dabei wird Adam Fischer die Düsseldorfer Symphoniker und den Chor des Städtischen Musikvereins zu Düsseldorf dirigieren. Auf dem Programm stehen Joseph Haydns Kantate „Der Sturm“ und Johannes Brahms’ 1. Symphonie. Tickets gibt es zum Preis zwischen 20 und 46 Euro, Ermäßigung für Studenten, Schüler sieben Euro. Informationen hier.