Düsseldorf: Großstörung bei der Bahn um 17 Uhr behoben – weiter Verspätungen
Als am Freitagmorgen (5.4.) gegen 8:46 die Oberleitung im Bereich der Gleise zwischen den Bahnhöfen Volksgarten und Oberbilk riss, schlug sie auf dem Dach eines Intercitys auf. Die 15.000 Volt führende Stromleitung sprühte Funken und brannte mehrere daumendicke Löcher in die Hülle des ICE. Den Passagieren im ICE passierte nichts. Allerdings mussten sie über drei Stunden ausharren, bis sie aus dem Zug evakuiert werden konnten. Und nicht nur sie mussten warten. Der gesamte Verkehr bei Nah- und Fernverkehrszügen war gestört. Erst um 17 Uhr meldete die Bahn die Behebung des Schadens. Bis alle Züge wieder fahrplanmäßig fahren, wird es noch Stunden dauern.
Die Feuerwehr wurde sofort nach dem Abriss der Oberleitung alarmiert. Sie verschafften sich Zugang zum Gleisbereich über die Emmastraße. Dort trafen sie auf den Zug, auf dessen Außenhülle die Oberleitung auflag. Da die 15.000 Volt führende Stromleitung Funken sprühte Funken und rauchte forderten die Einsatzkräfte sofort die Abschaltung des Strom bei der Deutschen Bahn. Ein Notfallmanager der Bahn erdete die Oberleitung, erst dann war das gefahrlose Annähern für die Feuerwehr möglich.
Im Zug befanden rund 160 Personen, von denen niemand verletzt wurde. Am Mittag konnte schließlich ein Ersatzzug auf dem Nachbargleis positioniert werden und über Rampen wechselten die Fahrgäste den Zug.
Lange Schlangen vor dem Reisezentrum in Düsseldorf, Foto: Inge Hufschlag
Odyssee vieler Reisenden
Die Passagiere des Intercitys, der um 9 Uhr am Benrather Bahnhof hielt und dessen Zugbegleiter alle Reisenden zum Verlassen des Zuges aufforderten, waren irritiert und ahnten nicht, dass sie im Vergleich noch Glück gehabt hatten. Denn sie konnten sich auf Umwegen, mit Taxis, U-Bahnen oder Bussen ihren Weg suchen. Was nicht einfach war, denn Informationen waren Fehlanzeige.
So ging es dann auch all jenen, die in die App der Bahn schauten. Zwar wurden schnell Verspätungen angezeigt, aber lediglich mit dem Hinweis, das Ende der Störung sei noch nicht absehbar. So trat mancher wieder den Heimweg an. Andere Fahrgäste berichteten in den sozialen Netzwerken, ihr Zug sei in Köln fast pünktlich gestartet, doch dann kam die Durchsage, der nächste Halt sei Duisburg. Reisende nach Düsseldorf mussten sich von dort alleine Alternativen suchen. Bei den S-Bahnen das gleiche Bild. Wer nach 9 Uhr versuchte seine Reise über den Düsseldorfer Hauptbahnhof zu gestalten, scheiterte bis zum Nachmittag.
Chaos
So wurden Anschlüsse, Termine und Abflüge verpasst. Menschen die in Kaarst gestrandet waren, erhielten über die Bahninformation lediglich die Aufforderung auf nächste Bahn zu warten. Wer eine Entschädigung im „Fahrgastrechte-Fall“ beantragen möchte, findet hier den Link auf das Formular der Bahn.