Düsseldorf: 400 Muslime gedenken mit einem Schweigemarsch den Opfern von Christchurch
Mit einem Schweigemarsch am Düsseldorfer Rheinufer haben rund 400 Teilnehmer der 51 Opfer des Massakers im neuseeländischen Christchurch gedacht. Auf Einladung des Zentralrates der Muslime (ZdM) in Nordrhein-Westfalen gingen sie vom Burgplatz über die Rheinpromenade bis vor die NRW-Staatskanzlei. Dort, auf dem Johannes-Rau-Platz, sprach der Dortmunder Imam Abdel Salam Ghazalin eine Fürbitte für die in Christchurch ermordeten Muslime. Es wurde gebetet – aber auch mehr Polizeischutz für die Moscheen in Düsseldorf und NRW gefordert.
Samir Bouaissa sprach auf dem Johannes-Rau-Platz zu den 400 Teilnehmern des Schweigemarsches.
Viele Muslime blickten sich derzeit vorsichtig um bei Freitagsgebet. Denn die Sorge sitze tief, es könnte weitere Attentate geben, sagte der ZdM Landesvorsitzende Samir Bouaissa. Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse bekämen Drohungen in Deutschland eine andere Bedeutung, man werde demnächst Schießübungen in einem muslimischen Kindergarten veranstalten. Bouaissa verlas ein Grußwort von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, in dem dieser dem Fremden- und Religionshass eine klare Absage erteilt. Ebenso wurde ein Grußwort des neuseeländischen Botschafters in Deutschland verlesen.
Sieben der 51 Terror-Opfer von Christchurch.
Die stellvertretende Bundesvorsitzende im Zentralrat, Nurhan Soykan würdigte die Reaktion von Jacinder Ardern, der neuseeländischen Premierministerin auf das Attentat. Sie sei dich bei den Opfern und ihren Angehörigen gewesen. Und als deutliches Zeichen der Solidarität mit den Muslime habe sie ein Kopftuch getragen – ohne Rücksicht darauf, dass sie das Wählerstimmen kosten könne.
"Terror hat keine Religion" – Deutliche Botschaften angesichts des Attentats in Neuseeland
Die Teilnehmer des Schweigemarsches zeigten Bilder Opfer auf ihren Plakaten. Koran-Suren wurden zitiert, die zu einem friedlichen Miteinander aufrufen. Ein Mann bekannte auf seinem Plakat, er liebe Jesus: „Terrorismus hat keine Religion“. Viel Beifall bekam der Satz, dass es ganz gleich sei, ob eine Kirche, eine Moschee oder eine Synagoge angegriffen werde: „Wer im Namen Gottes Gotteshäuser attackiert, begehet eine Gotteslästerung.“