Fridays for Future am Freitag in Düsseldorf
Sie machen trotz Kritik unbeeindruckt weiter, die jungen Aktivisten von „Fridays for Future“ werden auch an diesem Freitag (15.3.) vom Rathaus zum Landtag ziehen und sich für ihre Zukunft einsetzten. Die Kritiker werfen ihnen Schulschwänzerei und Unkenntnis vor. Doch immer mehr Befürworter unterstützen die Demonstration, die längst nicht mehr nur aus Schülern und Schülerrinnen besteht. Für Freitag ist weltweit zu Aktionen aufgerufen und in Düsseldorf wird der Tilly-Wagen mitfahren.
Eltern und Wissenschaftler stärken den Schülern den Rücken
„Parents For Future“ und „#Scientists4Future” haben sich mit den Schülerinnen und Schülern solidarisiert und rufen zum weltweiten Klimastreik am Freitag (15.3.) in Düsseldorf auf. Damit erhält die von der jungen Schwedin Greta Thunberg ins Leben gerufenen Protestform unter dem Motto “Fridays For Future” auf immer mehr Unterstützung. Greta hat bewusst den Schulstreik als Aktionsform gewählt, um so der Dringlichkeit ihres Anliegens größtmögliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. Sie kämpft für den Erhalt der Zukunft als Menschheit, was nur erreicht werden kann, wenn das Pariser Klimaabkommens durch Politik und Gesellschaft sofort und konsequent umgesetzt wird.
#Scientists4Future
Weit über 12.000 Wissenschaftler haben sich als „Scientists4Future” zusammengeschlossen und forderten in dieser Woche in einer Bundespressekonferenz in Berlin eine Beschleunigung der Klimaaktivitäten um den Faktor 5. „Die Anliegen der demonstrierenden jungen Menschen sind berechtigt“ – so die Überschrift der Stellungnahme in Berlin, die die Forderung nach schnellem Handeln wissenschaftlich bekräftigen. Den Protest der Jugendlichen sieht auch Prof. Dr. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), als Aufforderung an die Politik, zu handeln. „Jeden Freitag werden Unterstützung, Mut und Zukunft lauter. Das sollte die EntscheiderInnen dieser Republik motivieren.“
Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, sieht auch die gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels. Er fordert Konsequenzen: „Ärzte müssen darauf hinweisen, wenn Leben bedroht ist. Die Klimakrise ist eine der größten Gesundheitsgefahren der Zukunft. Nach internationalem, wissenschaftlichem Konsens drohen Wasser- und Nahrungsmangel, direkte Auswirkung der Überhitzung auf den menschlichen Körper und neue Infektionskrankheiten. Gleichzeitig bieten die notwendigen Veränderungen in Mobilität und Ernährung sehr viele Vorteile, weil sie für Mensch und Planet gesünder sind.“
(v.r.) Lukas Mielczarek, Jacques Tilly und Hans-Jürgen Tüllmann bereiten den Wagen für die Demonstration vor, Foto: CC
Parents For Future
Auf Elternseite haben sich die „Parents For Future” in ganz Deutschland in Gruppen organisiert. Mit Briefen an die Schulleitungen fordern sie die Unterstützung der Aktionen der Schüler, anstatt sie durch Dokumentation der Fehlzeiten von der Teilnahme abzuschrecken. „Unterstützen Sie die Schüler*innen und nutzen Sie ihr positives Engagement. Schaffen Sie Raum für Klima-Aktions-Tage an Ihren Schulen und erkennen Sie an, dass die Jugendlichen bei „Fridays For Future“ sehr viel lernen und dass sie eigenverantwortlich in der Lage sind, versäumte Unterrichtsinhalte aufzuarbeiten. Und kommen Sie als Schulexkursion gemeinsam am 15.3. zum weltweiten Klimastreik!“, heißt es in dem Brief.
Appell an Schulleitungen
Die Schüler fordern ihre Klassenkameraden, Lehrer Schulleitungen, aber auch Politiker und alle Düsseldorfer, denen etwas an der Zukunft der Menschheit liegt, sich an den Demonstrationen zu beteiligen oder sie zu unterstützen. Sie wünschen sich, dass die Aussagen des NRW-Schulministerium umgesetzt werden, die Exkursionen zur Demonstration als Beispiel demokratischen Engagements erlauben. Die Schulen sollten ein geplantes und strukturiertes pädagogisches Konzept entwickeln, bei dem die Schülerinnen und Schüler von Fachlehrkräften begleitet und betreut werden. Die Veranstaltung könne als außerschulischer Lernort oder als Projekttag genutzt werden.
Freitag 11 Uhr ab Rathaus
Am Freitag werden in fast 100 Ländern und über 1200 Städten Aktionen organisiert. Unter dem Motto “Verkehrswende jetzt!” beginnt der Streik in Düsseldorf um 11 Uhr am Rathaus auf dem Marktplatz. Gegen 13 Uhr werden die Streikenden den Landtag erreichen, wo die Veranstaltung um 15 Uhr endet.
Geplant ist, dass der Rosenmontagswagen „Greta Thunberg“ von Jacques Tilly die Demonstranten begleitet. Das Comitee Düsseldorfer Carneval und Jacques Tilly haben den Schülern den Wagen zur Verfügung gestellt. Damit er nicht von einem Dieseltraktor gezogen werden muss, wurde die Figur für einen Autoanhänger umgearbeitet, der von einem Elektroauto gezogen werden soll.