Fortuna Düsseldorf: Es kann nur einen geben – F95 will die Arena nicht mit dem KFC Uerdingen teilen
Bundesligafußball in der Düsseldorfer Arena – das ist die Spielstätte der Fortunen. Doch nun soll der Drittligist KFC Uerdingen dort ebenfalls auflaufen. Denn das Krefelder Stadion ist nicht ligatauglich und nach einem Arrangement mit Duisburg, soll der KFC seine Heimspiele der Spielzeit 2019/2020 in Düsseldorf austragen. So plant es zumindest Arena-Betreiber D.LIVE, der sich freut eine bessere Auslastung zu erreichen.
D.LIVE möchte größere Auslastung
Bereits im Sommer 2018 gab es Diskussionen über das Kommunikationsgeschick von D.LIVE. Damals war die Fortuna nicht in die Entscheidung einbezogen worden, künftig die Gauselmann-Gruppe als Namenssponsor für die Arena zu haben. Nun sind die Gespräche von D.LIVE offenbar weit gediehen, die Arena in der Saison 2019/2020 an den KFC Uerdingen für seine Heimspiele zu vermieten. Das Stadion des KFC ist nicht ligatauglich und wird umgebaut. Mit der Fertigstellung ist nicht vor dem Jahr 2020 zu rechnen.
D.LIVE sieht die Vermietung als solidarische Nachbarschaftshilfe. So hatte im Jahr 2009 auch Bayer 04 Leverkusen während des Umbaus ihres Stadions die Heimspiele in Düsseldorf ausgetragen.
Unzureichende Kommunikation
Die Enttäuschung beim Vorstand von Fortuna Düsseldorf und den Fans ist groß. Denn der Verein wurde nicht über die Pläne informiert. Fortunas Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Reinhold Ernsterklärt: „Grundlage unserer Gespräche mit der Stadt war bislang immer eine alleinige Nutzung der Arena als Heimspielstätte der Fortuna außerhalb des sonstigen Veranstaltungsbetriebs. Entgegen aller Zusagen würde diese Entscheidung die sportliche und wirtschaftliche Entwicklung von Fortuna Düsseldorf zu einem etablierten Erstligisten stark beeinträchtigen.“
„Dass zwei konkurrierende Klubs gemeinsam in einem Stadion spielen, ist wirtschaftlich und sportlich nicht sinnvoll. Das erzeugt Folgeprobleme auf allen Ebenen“, sagt Fortuna Düsseldorfs Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer, „das habe ich in meinen Gesprächen mit der Stadtspitze auch ausdrücklich so geäußert. Ich gehe davon aus, dass die zuständigen Gremien der Stadt sich dieser Problematik annehmen werden.“
Düsseldorfer Fans nicht begeistert
Die Fans finden die Pläne lächerlich. Durchschnittlich kamen in den Vergangenheit rund 4.000 Besucher zu den Spielen den KFC Uerdingen. Die Düsseldorfer Arena bietet 54.600 Zuschauern Platz. Größenmäßig würde das Paul Janes Stadion für die Krefelder vollkommen ausreichen.
Sollte der KFC Uerdingen sich sportlich durchsetzen und den Aufstieg von der dritten in die zweite Bundesliga schaffen, könnte es im Falle des Abstiegs der Fortunen sogar zu Derbys im gleichen Stadion kommen.