Düsseldorf – Dorf
Kann denn der erste Eindruck täuschen, der neue Blick: ist der objektiv und fängt die Wirklichkeit gar nicht ein? Das ist sehr gut möglich. An einem Platz in Düsseldorf Kaiserswerth ist das, sagen wir mal: irritierend. Alle nennen den Fleck „Klemensviertel. Der Name taucht nirgendwo offiziell auf. So will es die Anekdote. Weil die Bezirksvertreter mit dem Architekten nicht im Einklang gewesen sein sollen, tauften sie das alles amtlich dort in „Kreuzbergstraße“.
Heimatgefühl
Egal wie, der Architekt muss eine Vorstellung für einen Dorfplatz gehabt haben. Mutig, weil es zu der Bauzeit schon einen mondänen Hauch gab, ein Zipfelchen von Heimatgefühl kam dazu, ein Paar Bänke bieten Gelegenheit zur Rast, ein paar Bäume, ein Wasserspiel runden die Atmosphäre ab. Mittendrin die Kirche. Aber das Gebäude ist keine Kirche, die Fassade mag dem ersten Blick eine vorgaukeln. Mit Glocken, die Klänge von sich geben.
Modern
Wer hat die jemals gehört? Das ist eine Mischung von disharmonischen Tönen und Glockenspiel. Wer jemals „Hava Nagila“ Im Original gehört hat, der wird es kaum wiedererkennen, so höchst modern klingt diese Version, die man für eine moderne Kakophonie halten kann. Die Architektur ist die erstarrte Musik, so hat mal jemand gesagt. Hier ist es der Klang, der zum Durcheinander des Platzes passt.
Aber wo so viel Menschen zusammen kommen, sogar Märkte veranstaltet werden, es ein Leben ähnlich wie auf dem Dorf gibt. Da gilt der Ausruf: Arme Kritiker! Dass sie immer nur sehen, hören und lesen müssen, was ihnen gar nicht gefällt!