Düsseldorf: 250 tanzen bei „One Billion Rising“ vor dem Rathaus
Vor der Kulisse des Rathauses tanzten am Mittwoch rund 250 Frauen und setzten damit ein Zeichen gegen Unterdrückung und Gewalt. Unter dem diesjährigen Motto „BEWEGEN – ERHEBEN – LEBEN“ war Düsseldorf einer von fast 200 Veranstaltungsorten der Aktion „One Billion Rising“ – „eine Milliarde erheben sich“.
Auch Mari Uhlig hatte ihre pinke Mütze aufgesetzt
Mari Uhlig von kom!ma – Verein für Frauenkommunikation, begrüßte die vielen Teilnehmerinnen, die am Donnerstagabend zum Rathausplatz gekommen waren. Seit 2012 beteiligt sich Düsseldorf an der Aktion, bei der weltweit gegen Gewalt an Frauen getanzt wird. Überall erklingen die Rhythmen des Liedes „Break the chain“ zu der nach einheitlicher Choreographie getanzt wird. Die Tänzerinnen erheben die Hände und symbolisieren damit die Kraft und Energie, die sie für den Widerstand gegen Gewalt brauchen. Aufrechte Schritte nach vorne zeigen die Solidarität für alle Frauen, die sich nicht selber wehren können. Das Hochziehen der Beine soll das Sprengen der Ketten zeigen, dass Gewalt nicht länger zugelassen wird. Eine Bewegung der Arme um Kopf und Körper steht für den Schutz, unter dem jede Frau steht. Der gehobene Finger ist ein Zeichen für die Vorbildfunktion, die jede Frau übernimmt, um sich gegen Gewalt zu stellen.
Mit Begeisterung tanzten auch die Schülerinnen der AG Mädchen der Stufen 9 und 10 der Theodor-Litt-Realschule
Die Gemeinschaft und der Ausdruck der Solidarität lässt jedes Jahr mehr Frauen teilnehmen. Sie wollen das Schweigen brechen und durch den Tanz mit Lebensfreude einen Gegenpol zur Gewalt setzen. Die Teilnehmerinnen eint das Gefühl der Stärke und sie hoffen, damit andere Frauen zu ermutigen, sich nichts gefallen zu lassen und sich gegen Gewalt und Unterdrückung zu stellen. Viele der Tänzerinnen in Düsseldorf hatten pinke Mützen angezogen, denn die kräftige Farbe Pink hat eine leuchtende Signalkraft und soll Power, Mut und Lebensfreude vermitteln.
Auch am Rathaus wehte solidarisch die Fahne von One Billion Rising
Die ursprüngliche Idee von „One Billion Rising“ kam von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler. Gewalt gehört zum Lebensalltag vieler Frauen und Mädchen. Jede dritte Frau weltweit und jede siebte Frau in Deutschland wurde bereits geschlagen, zu sexuellen Handlungen gezwungen oder in anderer Form misshandelt. Die sexuelle Gewalt gegen Frauen wird in den meisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind alle Altersklassen, Nationalitäten und Glaubensrichtungen vertreten.