Düsseldorf: Warnstreik bei der AWO am Dienstag – Notdienst ist organisiert
Die Gewerkschaft ver.di hat in ganz Nordrhein-Westfalen die Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Dienstag (29.1.) zum Warnstreik aufgerufen. In Düsseldorf gibt es 25 AWO-Kitas und Großtagespflegen, sowie Schulsozialarbeiter, Betreuungen Übermittag und im Rahmen des offenen Ganztags an rund 20 Schulen. Daneben zahlreiche Betreuungen im Senioren- und Behindertenbereich. In welchen Umfang diese von Streik betroffen sein werden, konnte die AWO am Montag (28.1.) nicht in jedem Einzelfall sagen. Viele Eltern wurden über mögliche Einschränkungen informiert und Notfallbetreuungen eingerichtet.
Erste Verhandlungsrunde gescheitert
Die Arbeitgeberseite hatte in der ersten Verhandlungsrunde am 9. Januar die Forderung der Gewerkschaft ver.di nach einer Lohnsteigerung von zehn Prozent bei einer Laufzeit von dreizehn Monaten und monatlich 100 Euro mehr für die Auszubildenden abgelehnt. „Die Forderungen, die Gewerkschaftsvertreter vorlegten, stammten eher aus dem Zauberhut klassenkämpferischer Phantasien als aus der sozialpolitischen Wirklichkeit“ zitiert die Gewerkschaft die Antwort der AWO, die sieben Prozent mehr Lohn über eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren verteilt angeboten haben.
Wolfgang Cremer
Ver.di-Verhandlungsführer Wolfgang Cremer nennt die Behauptung der AWO, „das Angebot sei mit dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) auf Augenhöhe“, einen Etikettenschwindel. In Bezug auf die Besoldung der Mitarbeiter in der Offenen Ganztagsschule hat die AWO Düsseldorf nach eignen Angaben die Forderung der Gewerkschaft bereits seit August 2018 erfüllt und die Bezahlung an die der Erzieher angeglichen.
Auswirkungen des Warnstreiks
In welchem Umfang die Arbeit der AWO am Dienstag ruhen wird, bleibt abzuwarten. Die Versorgung in Heimen der Senioren- und Behindertenhilfe sei sichergestellt, betont die AWO. Man habe Notfallpläne erarbeitet. In den 25 Kindertagesstätten, Familienzentren, und Großtagespflegen wurden die Eltern über den Streik informiert und gebeten, nach Möglichkeit für eine private Betreuung zu sorgen. Genaue Zahlen über die Anzahl der Streikenden liegen der AWO nicht vor. Das Düsseldorfer Jugendamt unterstützt und bietet Notfallplätze in städtischen Kitas an.
Das AWO Berufsbildungszentrum ist für die Betreuung im Rahmen der Offenen Ganztagsschule (OGS) an 17 Grund- und Förderschulen mit insgesamt 106 Gruppen, acht Gruppen „Schule von 8 bis 1“ sowie der Übermittagsbetreuung an zwei Schulen verantwortlich. In sechs OGS wird die komplette Belegschaft streiken und die Einrichtungen werden geschlossen bleiben. Wenn sich nur einige Mitarbeiter am Warnstreik beteiligen, sind Notpläne erstellt worden, so dass zumindest das warme Mittagessen sichergestellt ist. Vier OGS werden nicht bestreikt und dort läuft der Betrieb normal.
Ob das Berufsbildungszentrum vom Streik betroffen sein wird, bleibt abzuwarten.