Düsseldorf Prinzenclub: Schottenrock und wohltemperiertes Parkett beim Prinzenball
Fortuna-Präsident Robert Schäfer kriegt aufmunternde Worte auf dem Parkett, in der Tombola sind Preise wie Kreuzfahrten und maßgeschneiderte Abendroben zu gewinnen und Präsident Jobsie Driessen freute sich über immer mehr junge Gäste im Rheinlandsaal des Hilton-Hotel: Beim 19. Prinzenball des Prinzenclubs verbanden sich der langsame Walzer, silberne Kandelaber mit echten Kerzen auf den Tischen und kölsche Jungs in Schottenröcken zu einer exklusiven Mischung. Rund 700 Gäste genossen das.
Schottenrock im Ballsaal: "Brings" bringen’s – auch beim Prinzenball. Foto: Brings
Das Schottenkaro aus der verbotenen Stadt, Brings, waren die Stars auf dem bis dahin gepflegt warm getanzten Parket. Interessant in diesem Ambiente: der Brings-Titel „Wir sind alle nur Menschen“. Vor wenigen Jahren waren jene Menschen gelassen. „Lackschuhkarneval“ sagte sie. Die einen rümpften ein wenig die Nase: „Nichts für mich“. Die anderen waren fest davon überzeugt: nur wer hier dabei ist hat in Düsseldorf etwas zu sagen – vom Industrie-Boss über den Polizeichef, den obersten Messe-macher bis hin zum Oberbürgermeister. Es galt die größtmögliche rheinische Toleranz. Wer im Smoking und langen Abendkleid feiern wollte, sollte das entspannt tun. Narrenkappe und Orden sind im Rheinlandsaal Accessoire.
Sängerin Yvette vom Heavans Clubs ließ es rote Rosen regnen.
Das „Man muss auch jönne könne“ geht gerade stimmungsmäßig verloren und wandelt sich ein „die da oben, wir da unten“. Bei diesem Prinzenball schien noch alles wie immer. Das Prinzenpaar samt Garde machte den Auftakt, die wie immer hervorragende Tanzgarde der Katholischen Jugend zeigte ihren Showtanz. Der Heavans Club und die Jim Rockford Band spielten gepflegt die Klassiker im Wechsel. „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef – zum Beispiel. Die ganz unentwegten konnten bis zum Sonnenaufgang im Foyer weitertanzen.
Große Robe, großer Auftritt: Ball-Feeling beim Düsseldorfer Prinzenclub.
Anderswo geht es bereits mit Gewalt gegen Eliten. In Düsseldorf feiern die Prinzen mit ihren Gästen in aller Ruhe und ausgelassen einen schönen Ball. Selbst wenn man mit Lackschuh und Co gar nichts an der Narrenkappe hat, möchte man laut rufen: „So soll bleiben!“
Vera und Thomas Geisel schoben ebenfalls stilvoll über die Tanzfläche.