Düsseldorf Unterbilk: Polizei räumt Weg für rechte Demo frei
Die Polizei hat am Samstag (17.11) einem Marsch von offenbar gewaltbereiten, zum Teil vermummten und hetzenden Rechten den Weg durch Düsseldorf Unterbilk frei gemacht. Mehrere Sitzblockaden von „Dssq-Düsseldorf stellt sich quer“ wurden von der Polizei geräumt. Aus der rechtsradikalen Demonstration griffen Personen zwei Gegendemonstranten an. Nach Angaben der Demo-Sanitäter wurden sie verletzt. Einer habe einen Schlag ins Gesicht bekommen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Anschließend zogen rund 400 Rechtsradikale und Hooligans durch Düsseldorf Unterbilk. Sie beleidigte Passanten und drohten ihnen Schläge an. Die Landesvorsitzende der nordrhein-westfälischen Grünen, Mona Neubaur, forderte im Gespräch mit report-D eine Aufarbeitung der Vorfälle. Spätestens als die Rechtsradikalen gewalttätig geworden seien, hätte man sich nicht weiterziehen lassen dürfen. Die Polizei teilte mit, dass zwei Personen festgenommen wordenund sieben Anzeigen geschrieben worden seien.
Pöbelnd zog man durch Düsseldorf Unterbilk, das nach der Demo von der Bühne herab als "bunter Zoo" bezeichnet wurde.
Auf dem Johannes-Rau-Platz vor der NRW-Staatskanzlei trafen sich am Samstagmittag rechte Demonstranten, um sich gegen den UN-Migrationspakt auszusprechen. Sie wurden vom Bündnis Düsseldorf stellt sich quer mit lautstarkem Gegenprotest empfangen. Die Gruppe der „Patrioten“ skandierte „Wir sind das Volk“, und verlangte, das Deutschland den Uno-Migrationspakt nicht unterschreiben solle. Stattdessen müssen die „Festung Europa“ die Grenzen dicht machen. Die Rechtsradikalen zeigten ein Banner in Deutschlandfarben mit den Spruch „Migrationspakt stoppen Ihr Volksverräter“.
Sitzblockaden von Düsseldorf stellt sich quer wurden von der Polizei aufgelöst, Gegendemonstranten abgedrängt.
Es war eine bunte Mischung an rechten Gruppierungen, die sich am Samstag zur Demonstration auf dem Johannes-Rau-Platz einfanden: Mütter gegen Gewalt, Identitäre, Patrioten, Mitglieder von „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) wie Dominik Roeseler und andere rechte Burschenschaften, unter anderem aus Eller und Garath.
Gegendemonstranten von Dssq.
Wer sich über die ungewöhnliche Demonstrationsstrecke durch den Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk wunderte, hatte spätestens im Bereich der Reichsstraße eine Idee, warum man hier lang zog. Einige Teilnehmer trugen eine „Leine des Grauens“, an denen sie Berichterstattung über Gräueltaten von Geflüchteten befestigt hatten. Ihre Rufe „Wir sind das Volk“ wurden immer wieder von lautstarkem Gegenprotest gestört.
Redner kündigten an, dass man ab dem kommenden Jahr einmal pro Monat in Düsseldorf aufziehen und durch „den bunten Zoo von Bilk“ marschieren wolle.