Düsseldorf: 4.853 Unterschriften in Online-Petion für Clara-Schumann-Musikschule
Für die Zukunft der Clara-Schumann-Musikschule sehen der Förderverein und die Düsseldorfer CDU schwarz. Die Warteliste der Kinder, die nicht aufgenommen werden können, wird immer länger, es fehlen Personal und Räume und offenbar wird sich die Situation in Zukunft noch verschärfen. In einer Online-Petition haben sich nun 4.853 Personen dafür ausgesprochen, endlich die nicht besetzten Stellen zu besetzen und der Musikschule einen Erweiterungsbau zu ermöglichen.
Der Verein Freunde und Förderer der Düsseldorfer Clara-Schumann-Musikschule ist bemüht, die Musikschule nach Kräften zu unterstützen. So werden Instrumente finanziert und auch Kindern aus finanzschwachen Familien das Erlernen eines Instruments ermöglicht. Auch für eine bauliche Erweiterung würde der Förderverein Mittel bereit stellen. Die Satzung verbietet es dem Verein aber Lehrpersonal zu bezahlen. Die Mitarbeiter der Musikschule sind bei der Stadt angestellt und die Mittel für ihre Bezahlung im Haushalt der Stadt eingestellt.
Doch die Mitglieder der Düsseldorfer CDU und der Förderverein haben den Eindruck, dass die Stadt eigene Pläne für die Musikschule verfolgt. Denn seit längerem sind Lehrerstellen nicht besetzt, von 12 Stellen ist die Rede und im nächsten Jahren werden weitere hinzukommen, da Mitarbeiter in den Ruhestand gehen. Auch der Leiter der Musikschule, Peter Haseley, hat im nächsten Jahr das Rentenalter erreicht. Die Stelle seines Stellvertreters ist bereits seit 2016 gestrichen.
Da die Zahl der Kinder auf der Warteliste selbst nach den Sommerferien über 2000 Kinder umfasste, wurde im Februar 2018 eine Online-Petition „Besetzung der offenen Lehrerstellen, Realisierung des Erweiterungsbaus der Musikschule“ gestartet. Das Ergebnis liegt nun vor. Insgesamt 4.853 Personen beteiligten sich, darunter 3.716 aus Düsseldorf. Die Unterschriften sollen Oberbürgermeister Thomas Geisel verbunden mit der Aufforderung, dem Missstand endlich eine Ende zu setzen, überreicht werden.
Sylvia Pantel und Michael Bremen vom Verein Freunde und Förderer der Düsseldorfer Clara-Schumann-Musikschule
Engagiert setzt sich Sylvia Pantel, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, dafür ein, das quantitative und qualitative Angebot der Musikerziehung aufrecht zu erhalten. Denn der Musikunterricht an den Grund- und weiterführenden Schulen könne nicht das leisten, was die Musikschule bietet. Es sei keine Einrichtung für elitäre Familien, die ihren Kinder Musikunterricht ermöglichen wollen, sondern eine Schule mit öffentlichem Bildungsauftrag. Von der musikalischen Früherziehung bis hin zum Spiel in Orchestern oder Wettbewerben wie Jugend Musiziert steht die Clara-Schumann-Musikschule allen offen. Allerdings ist die Wartezeit erheblich, allein 553 Kinder warten auf einen Platz, um endlich Klavier lernen zu können. 375 Kinder stehen auf der Warteliste für musikalische Früherziehung, 304 Kinder würden gerne mit Gitarre anfangen.
Michael Bremen und Sylvia Pantel verweisen darauf, dass aktuell rund 7500 Kinder an der Musikschule unterrichtet werden. Dabei ist Spitzenförderung für den späteren Besuch der Musikhochschule ebenso ein Bestandteil, wie der Liedergarten für die jungen Schüler. Das musikalische Konzept sei wichtig, betonen beide und das könnte nur ein festes Lehrerkollegium sicherstellen. Honorarkräfte werden für bestimmte Bereiche eingesetzt, seien aber keine Alternative Kontinuität und Qualität zu sichern.
Nach Diskussionen im Rat der Stadt Düsseldorf wurde die Verwaltung aufgefordert, nach den Sommerferien ein Konzept für den Betrieb der Musikschule vorzustellen. Der Verein Freunde und Förderer der Düsseldorfer Clara-Schumann-Musikschule betont, man würde sich gerne an Gesprächen für eine Neukonzeption beteiligen – angesprochen wurden sie noch nicht.