Düsseldorf Rath: Neue Taktik von Möbel Höffner, Stadt will Reißleine ziehen
Oberbürgermeister Thomas Geisel und Planungsdezernentin Cornelia Zuschke sind am Freitag (21.9) sauer: Am Vortag kam ein Brief von Kurt Krieger, Inhaber der Höffner Möbelgesellschaft. Die Pläne für das Möbelhaus in Rath seien auf Eis gelegt, heißt es. Damit führt Kurt Krieger seine Linie konsequent weiter, denn auch in Neuss und Duisburg verärgert er mit seinen Versprechungen, die nicht gehalten werden.
Die Ansiedlung eines Möbelhauses in Rath sollte die Theodorstraße beleben und den Stadtteil aufwerten. Bereits zum Weihnachtsgeschäft 2017 wollte Möbel Höffner dort eröffnen. Gebaut wurde nicht, stattdessen gab es ein zähes Ringen um Bebauungspläne und immer wieder Verzögerungen. Jetzt sollte es seitens der Stadt konkret werden, da nach der Offenlage der Pläne im April 2018 das Planungsverfahren abgeschlossen werden könnte.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB und Ratsfrau der FDP-Ratsfraktion, sieht ihre Befürchtungen bestätigt: „ Unser Misstrauen gegenüber dem Unternehmen Höffner hat sich bestätigt. Das Unternehmen Höffner hat die Verwaltung der Stadt Düsseldorf über Jahre am Nasenring durch das „Möbelhaus“ geführt
Skeptiker bestätigt
Doch mit der Absage von Donnerstag durch Kurt Krieger haben die Sketptiker der ganzen Aktion Recht bekommen. Denn bereits in Duisburg hatte der Möbelhauschef das Grundstück „Duisburger Freiheit“ gekauft, viele Ideen und Versprechungen geäußert, um dann im vergangenen Jahr den Verkauf zu bestätigen. Ein Designer-Outlet sollte mit neuem Eigentümer entstehen – ein Plan, den ein Bürgerentscheid stoppte. Auch in Neuss gab Krieger immer wieder bekannt, man wolle einen weiteren Möbelmarkt im Niedrigpreissegment bauen, geschehen ist noch nichts.
Das Vertrauen in Kurt Krieger scheint nicht nur in Düsseldorf strapaziert zu werden
Höffner sieht lediglich Verschiebung
In der Pressemitteilung der Höffner Möbelgesellschaft heißt es, die Übernahme der Möbelgruppe Finke in Paderborn bedinge eine umfangreiche Restrukturierung, die in den nächsten zwei Jahren die ganze Aufmerksamkeit und den vollen unternehmerischen Einsatz erfordere. Daher sei die geplante Investition in der Theodorstraße zurückgestellt, was aber nicht die Aufgabe des Projektes bedeute, sondern lediglich die Verschiebung.
Norbert Czerwinski von den Grünen kritisiert: „Leider bestätigt sich unsere Warnung, dass Herr Krieger gar nicht bauen, sondern nur die Konkurrenten verhindern will.
Stadt will nun Weg für andere Investoren frei machen
In Anbetracht der Tatsache, dass Höffner im Jahr 2012 den Zuschlag zum Bau des Möbelhauses gegen Konkurrenten Schaffrath nur deshalb bekommen hatte, weil er die kurzfristige Realisierung des Vorhabens versprach, will die Stadt sich nun nicht mehr auf die Aussagen von Kurt Krieger verlassen. Geisel ist persönlich enttäuscht und will nicht zulassen, dass Höffner weiter auf Zeit spielt.
Cornelia Zuschke betont, dass der Bebauungsplan für das gesamte Gebiet im vergangenen Jahr überarbeitet wurde. So ist der Weg nun frei für die Ansiedlung verschiedenster Gewerbe, wie es sich die Bezirksvertretung zur Belebung des Viertels gewünscht hat. Auch für den Konkurrenten Schaffrath besteht nun die Möglichkeit des Baus, denn das Möbelhaus hatte sich im Jahr 2012 ebenfalls ein Gelände gesichert. Die Stadt will alles versuchen, um das Krieger-Gelände nicht noch länger brach liegen zu lassen. Da im Bebauungsplan durch die Stadt die Art der Nutzung festgelegt werden kann, könnten die Pläne von Kurt Krieger damit durchkreuzt und dem Möbelrücken an der Theodorstraße hoffentlich ein Ende gesetzt werden.