Düsseldorf Chlorgas: Entwarnung in Gerresheim – 80 Retter waren elf Stunden lang im Einsatz
Elf Stunden Chlorgaseinsatz in Düsseldorf Gerresheim sind zu Ende. Gegen 3 Uhr am Freitagmorgen (21.9.) rückten die rund 80 Retter der Feuerwehr wieder in ihren Wachen ein. Damit ging einer der längsten und kompliziertesten Einsätze der Düsseldorfer Feuerwehr in diesem Jahr zu Ende. Die durch einen Bagger Leck geschlagenen Chlorgasbehälter auf dem Glashüttengelände wurden abgedichtet und abtransportiert. Einsatzkräfte, die sie unter schweren Schutzanzügen und Atemschutz gesehen haben, sagten: Diese Tanks stammten aus vergangenen Jahrhunderten. Vermutlich wurde das Chlor in der 1864 gegründete Glashütte zur Glasherstellung eingesetzt.
Die Bilanz: Die Gasbehälter werden nun fachgerecht entsorgt. Für die gesamte Dauer des Einsatzes mussten ein Baumarkt und der dazugehörige Parkplatz komplett geräumt werden. An der Einsatzstelle stank es nach Chlor. Messfahrzeuge der Feuerwehr konnten im Umkreis keine gesundheitsschädlichen Konzentrationen feststellen. Eine Feuerwehrfrau stürzte und verletzte sich leicht.
Bagger trifft Gastank
Der Rückblick: Am Donnerstagnachmittag buddelten sich Bagger durch das Glashüttengelände, auf dem eine Industriebrache zu einem Wohngebiet werden soll. Während die Feuerwehr Düsseldorf mit einem Großaufgebot zum Glashüttengelände ausrückte, deckten Bauarbeiter die Leckage mit Sand ab. Die Einsatzstelle wurde abgeriegelt, das benachbarte „Bauhaus“ samt Parkplatz geräumt und die Straße "Nach den Mauresköthen" für den Verkehr komplett gesperrt.
Ein Wassernebel als Schutzschild
Mit speziellen Wasserschildern legte die Feuerwehr einen Wassernebel zum Schutz über den betroffenen Baustellenbereich. Die Wassertropfen binden giftige Dämpfe. Danach legten mehrere Spezialtrupps der Feuerwehr – ausgerüstet mit Schutzanzügen und Atemschutz – das Baustellenloch frei. Zeitgleich kreisten zwei Messfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr, um die Luft in den umliegenden Straßen zu messen. Nach Angaben der Feuerwehr konnte über die komplette Einsatzdauer hinweg keine gesundheitsgefährliche Gaskonzentration festgestellt werden.
Gefahr an der Grube
Die größte Gefahr bestand für die Feuerwehrleute direkt an der Grube. Unter schweren Schutzanzügen arbeiteten sie sich vorsichtig zu den Gasbehältern vor. Das dauerte lange und band viel Personal. Am späten Abend konnten die beiden Behälter freigelegt werden. Mit einer speziellen Dichtmasse wurden die Leckagen abgedichtet und die Gasbehälter geborgen. In speziellen Transportboxen und begleitet von der Polizei transportierte die Feuerwehr diese dann zu einer Fachfirma zur Entsorgung.
Foto: Patrick Schüller