Düsseldorf – Fremdlauf
Wie reagiert denn wohl die stolze Düsseldorferin, die Kö-Flaneurin, darauf, der noble Düsseldorfer? Ist da jemand verschnupft, verärgert, wird die Nase nach oben gezogen, damit man sie besser sehen kann?
Denn immerhin geht um die Königsallee, den Boulevard der Landeshauptstadt. Laufsteg der Modemutigen. Die unnachahmliche Kombination aus schwelgerischem Luxus, so die Interessengemeinschaft Königsallee e.V.
Und weiter geht es mit diesem Lob. Im Internet ist zu lesen, die Kö sei eine der führenden Luxuseinkaufsstraßen Europas; als Quartier des Luxussegments und Edelmarkenketten. Hier gibt es die zweithöchste Dichte an Filialen von Luxusmarken – nach der Londoner New Bond Street.
Tüten
Und dann passiert das Ungeheuerliche.
Es spazieren große Mengen an Menschen auf der Kö mit primitiven Einkaufstüten. Deren Aufdrucke billige Ware, nein: billigste Ware die Herkunft verraten.
Wenn in den Tüten das ist, was so vermutet werden kann, nämlich Käufe dieser Billig-Anbieter, dann bleibt ein frappanter Rückschluss. Durch den Bummel über die Kö wird die Dutzendware samt ihrer Träger und Käufer geradezu geadelt. Pfiffig. Gratulation.