Düsseldorf: Rund 150 Rechtsradikale huldigten Chemnitzer Menschenjagden
Mit Unterstützung aus den Reihen der AfD-Landtagsfraktion sind am Montagabend rund 150 Rechtsradikale und Hooligans vor dem nordrhein-westfälischen Landtag aufmarschiert. Sie wollten so ihre Solidarität mit den Hitlergrüßen und Menschenjagden rechter Gewalttäter im sächsischen Chemnitz zeigen. Ihnen standen rund 250 Gegendemonstranten von Düsseldorf stellt sich quer, der SPD, den Grünen, der Linken und den Autonomen gegenüber. Die Zahlen nannte ein Polizeisprecher gegenüber report-D.
Eine Stunde lang wurde sich gegenseitig beschimpft. Dann erklärte die Polizei die rechte Versammlung um 19.53 Uhr für aufgelöst und schickte die Rechtsradikalen in Kleingruppen nach Hause. Mehrere Stunden lang hatte die Düsseldorfer Polizei am Montag mitgeteilt, es gebe keine angemeldete Demonstration der Rechtsradikalen vor dem Landtag.
Kurzfristige Anmeldung
Nach Darstellung eines Polizeisprechers habe sich dies gegen 17.30 Uhr geändert, als ein Anmelder auf einer Polizeiwache erschienen sei und die Solidaritätsveranstaltung für Fußballfans in Chemnitz angemeldet habe. In rechten Netzwerken wurden zuvor aufgerufen wurde, nach Düsseldorf zu kommen.
Es gab rund 250 Gegendemonstranten von DSSQ, Grünen, Linken, SPD, Autonomen.
Auf Seiten der Gegendemonstranten machten mehrere RednerInnen deutlich, dass in Düsseldorf kein Platz ist für Faschisten. Angesichts der Menschenjagden in Cheminitz warnte die grüne Fraktionsvorsitzende Monika Düker in einem Wortbeitrag vor Selbstjustiz. Es brauche es ein starkes Signal der Zivilgesellschaft und des Rechtsstaates gegen die Gewalt von rechts. Düker kündigte an, man werde auch den Rassisten du menschenverachtenden Kräften innerhalb des Landtags Paroli bieten.
Nach der Demonstration wurden die Polizeikräfte dafür kritisiert, dass mehrfache Hitlergrüße aus den Reihen der Rechtsradikalen nicht geahndet wurden. Demgegenüber wurden – wie in Sachsen – die Personalien eines Fotografen festgestellt, der von einem Teilnehmer des rechten Lagers beschuldigt wurde, ihn fotografiert zu haben.